Für grüne Daumen: Rashid Johnson an der Art Unlimited

Wer einmal einen Rashid Johnson, Link öffnet in einem neuen Fenster gesehen hat, wird ihn nicht wieder vergessen. Der Amerikaner beschäftigt sich mit der kulturellen Identität von Afro-Amerikanern. Dazu schafft er grossformatige, poetische Werke mit ungewöhnlichen Materialien.
An der Art Unlimited, Link öffnet in einem neuen Fenster zeigt er ein grosses, schwarzes Gerüst mit Dutzenden von tropischen Pflanzen, Büsten aus Shea Butter und Büchern mit afrozentrischen Texten.
- Art Unlimited, Link öffnet in einem neuen Fenster, Messe Basel, 14. – 17. Juni, 11 – 19 Uhr.
Für Punks: Vaginal Davis an der LISTE

Die LISTE – die kleine Schwester der Art Basel – zeigt nicht nur bildende Kunst in der ehemaligen Warteck-Brauerei. Sie führt auch jedes Jahr ein erstklassiges Performance-Programm durch.
Diesmal dabei: Homocore-Punk-Göttin Vaginal Davis, Link öffnet in einem neuen Fenster. Nie gehört? Macht nichts! Nach der Performance werden sie dieser genderqueeren Aktivistin in die Seele geschaut – und mit verstörenden und aufregenden Fragen den Raum verlassen haben. Eine Wohltat im sonst so wohltemperierten Art-Basel-Teich.
- Vaginal Davis: Blick und Begehren, Link öffnet in einem neuen Fenster, 11. Juni, 18 Uhr, LISTE Art Fair, Burgweg 15. Reservation erforderlich.
Fürs Spektakel: Rafael Lozano-Hemmer in Augusta Raurica

Streng genommen gehört er nicht zur Art Basel – verpassen sollte man ihn trotzdem nicht: Der mexikanisch-kanadische Künstler Rafael Lozano-Hemmer, Link öffnet in einem neuen Fenster hat für Augusta Raurica eine ortsspezifische Klang- und Lichtinstallation entwickelt. «Voice Theatre» nennt er sie.
Die Installation besteht aus einem Mikrofon in der Mitte des antiken Theaters, in das Besucherinnen und Besucher sprechen können. Ihre Nachrichten werden in Echtzeit auf 120 Lautsprechern wiedergegeben, in Lichtringe verwandelt und über die Tribünen gejagt. Wie das funktionieren soll? Am besten selbst ausprobieren.
- Rafael Lozano-Hemmer: Voice Theatre, Link öffnet in einem neuen Fenster, 11. Juni – 1. Juli, Augusta Raurica, Giebenacherstrasse 17, 4302 Augst.
Für müde Beine: Ai Weiweis «Human Flow» im Stadtkino

Wer eine Verschnaufpause braucht und sich trotzdem Kunst anschauen will, soll ins Kino. Die Art Basel hat wieder ein Filmprogramm zusammengestellt, dieses Jahr sticht Ai Weiweis aktuelles Projekt heraus.
Für «Human Flow» hat der chinesische Künstler Flüchtlinge in 23 Ländern besucht. Entstanden ist ein sehenswerter Film über die Flüchtlingskrise – auch wenn sich der Künstler darin etwas sehr in den Vordergrund stellt.
- Human Flow, Link öffnet in einem neuen Fenster von Ai Weiwei, 13. Juni, 20.30 Uhr, Stadtkino Basel.
Für Schwindelfreie: Die Rooftop Bar des Kunstmuseums

Kaputt von den Menschenmengen? Jedes Jahr öffnet das Kunstmuseum Gegenwart während der Art Basel seine Dachterrasse und serviert gespritzen Weisswein und frische Luft. Unprätentiös und doch extravagant – und immer noch so was wie ein Geheimtipp.
- Rooftop Bar, Link öffnet in einem neuen Fenster, 13. – 18. Juni, jeweils 15 – 19.30 Uhr, Kunstmuseum Basel Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60, 4052 Basel.
Für Romantiker: Pierre Huyghe am Art Parcours

Der Art Parcours ist der tollste Teil der Art Basel: Kostet nichts, bietet viel und sehen tut man im Gegensatz zu den überfüllten Hallen auch was – oft an Orten, von denen man gar nicht wusste, dass sie existieren.
Das gilt auch dieses Jahr wieder, ganz besonders bei der Bienenfrau des französischen Künstlers Pierre Huyghe, Link öffnet in einem neuen Fenster. Sie steht im Garten der Allgemeinen Lesegesellschaft auf dem Münsterplatz. «Exomind (Deep Water)» ist eine Frauenskulptur mit einem Bienenstock als Kopf. Klingt jetzt erstmal seltsam, ist aber in der richtigen Umgebung eine Offenbarung.
Wem's trotzdem nicht gefällt, der kann sich immer noch ob der Entdeckung dieses Bijous (selbst viele Basler kennen die Allgemeine Lesegesellschaft nicht) freuen. Oder sich hoch in den Lesesaal schleichen – definitiv eines der schönsten Plätzchen der ganzen Stadt!
- Art Parcours, Link öffnet in einem neuen Fenster, diverse Orte um den Münsterplatz.
Für Arme: Paper Positions im Ackermannshof

An die Art Basel geht man mehr zum Schauen als zum Kaufen. Das könnte sich dieses Jahr ändern: Die deutsche Messe Paper Positions kommt zum ersten Mal nach Basel. Ihr Konzept: erschwingliche Arbeiten auf und aus Papier.
Paper Positions gibt es seit zwei Jahren in Berlin und seit einem in München – wo sie laut Website ein «great success» war. Mal sehen, ob sie sich in der Kunstdichte der Art-Basel-Zeit auch hier behaupten kann.
Paper Positions, Link öffnet in einem neuen Fenster, 12. – 17. Juni, Ackermannshof, St. Johanns-Vorstadt 19-21.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur kompakt, 13.6.2018, 7.20 Uhr
2 Kommentare
Sie sind angemeldet als Who ? (whoareyou) (abmelden)
Wir haben Ihren Kommentar erhalten und werden ihn nach Prüfung freischalten.