Mit ihren erst 30 Jahren verfügt die in Schaffhausen lebende Gehrig bereits über einen gewissen Erfahrungsschatz bei der Organisation von Kulturfestivals. Zurzeit ist sie Projektkoordinatorin des Kulturherbsts Winterthur. Frühere Engagements umfassen das Berner Theaterfestival «Auawirleben», die Jazzwerkstatt Bern und das Tojo Theater, ebenfalls in Bern.
Die in Wil SG gebürtige und in Solothurn aufgewachsene Reina Gehrig hat Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Bern studiert.
Dreiköpfige Geschäftsleitung
Ebenfalls neu in der Geschäftsleitung ist der Luzerner Autor, Netzwerker und Kritiker Beat Mazenauer. Er wird die Ausgabe 2014 als Koordinator der Programmkommission mitverantworten, wie der Vorstand der Literaturtage an seiner Sitzung am Freitag beschloss.
In der dreiköpfigen Geschäftsleitung ersetzt Mazenauer den zurückgetretenen Hanspeter Rederlechner, einen der Mitbegründer der Literaturtage. Der Solothurner Autor Franco Supino vertritt weiterhin den Vorstand in der Geschäftsleitung.
Die neue Programmkommission für die Ausgabe 2014 besteht – wie seit Juli bekannt – aus Balts Nill, Bernadette Conrad, Ruedi Bussmann, Alejandro Hagen, Simone Fässler, Paola Gilardi, Ruth Gantert und Nicolas Couchepin. Dazu kommen Mazenauer als Vertreter der Geschäftsleitung und Gehrig als Gesamtleiterin.
Trennen der Aufgaben
Gehrigs Vorgängerin in Solothurn, Bettina Spoerri, welche 2012 die Mitbegründerin und Geschäftsführerin Vrony Jaeggi abgelöst hatte, warf im Juli nach ihrer erfolgreichen ersten Literaturtage-Ausgabe das Handtuch. Ihrer Meinung nach waren weder ihre Funktion noch ihre Kompetenzen klar definiert.
Während Jaeggi 34 Jahre lang im Hintergrund hauptsächlich das Organisatorische erledigt hatte, aber auch die Sitzungen der Programmkommission leitete, gab sich Spoerri in ihrem einzigen Amtsjahr gegen aussen wie eine Kuratorin: Sie führte beispielsweise eine Programm-Pressekonferenz ein und eröffnete die Literaturtage mit einer Begrüssungsansprache – beides ein Novum.
Mit der teilweisen Aufteilung von Jaeggis beziehungsweise Spoerris Pensum in Organisation und Programmkoordination wird nun das Arbeitspensum getrennt und die Geschäftsführerin entlastet.
Die Strukturen entflechten
SRF-Literaturredaktor Heini Vogler bezeichnet Reina Gehrig zwar als noch relativ unbeschriebenes Blatt, traut ihr diese Aufgabe aber zu. Hauptproblem seien die Strukturen, die nun entflechtet werden müssen. Das wisse man in Solothurn und da müsse man nun beweisen, ob man das könne. Für Vogler zeigt diese interimistische Lösung, dass man noch etwas Zeit gewinnen wolle. Dass Beat Mazenauer der neuen Leiterin im künstlerischen Bereich Arbeiten abnehmen kann und so auch als Brücke zur Programmkommission fungiere, schätzt er als gute Lösung ein.