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«Wie wir älter werden»: Der erste Satz
Aus Kultur Extras vom 26.10.2015.
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Schweizer Buchpreis Das Bild der Mutter prägte Ruth Schweikerts erste Worte

Wir haben Ruth Schweikert gefragt, was der erste Satz ihres Romans «Wie wir älter werden» zu bedeuten hat – und warum sie ihn so genau so und nicht anders verfasst hat.

«Friederike sass, wie fast immer in letzter Zeit, mit dem Rücken zum grossen Wohnzimmerfenster, das auf den Balkon ging; ihre schmal gewordene Gestalt beinahe reglos, dabei erstaunlich aufrecht; die Beine hatte sie waagrecht ausgestreckt, und die Füsse in dicke braune Wollsocken verpackt, auf einen zweiten Stuhl gebettet, so dass Ober- und Unterkörper einen rechten Winkel bildeten; wie die Zeiger einer Uhr, dachte Jacques einmal mehr, die stehengeblieben war auf Viertel nach zwölf.»

Ihren Familien-Roman über Zeit und Liebe eröffnet Ruth Schweikert mit einem Mammut-Satz – und einem sehr persönlichen Bild: jenes ihrer verstorbenen Mutter, die sich scheinbar schon zu Lebzeiten von der Welt verabschiedet hatte.

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