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Toubab Tangal * – die Band von Veronika Stalder besucht den Senegal
Aus Passage vom 11.10.2019. Bild: Darren Hayne
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Schweizer Band im Senegal Durch Hitze und Staub zum nächsten Konzert

Die Schweizer Band Veronika’s Ndiigo tourt durch den Senegal – ein unüblicher Schritt, der unerwartete Begegnungen bringt.

Schon lange träumte der senegalesische Sänger Moussa Cissokho davon, die Band, in der er in Europa spielt, in sein Heimatland einzuladen. Dieses Jahr war es so weit: Veronika’s Ndiigo, das Quintett um die Luzerner Sängerin Veronika Stalder, gab im Senegal sieben Konzerte.

Der Kulturaustausch war Programm bei der Senegal-Reise von Veronika’s Ndiigo. Das Ziel: Die Schweizer Band arbeitet mit einheimischen Musikern und tritt mit ihnen auf. Bis auf zehn Mitglieder schwoll die Kerngruppe an, mit zusätzlichen Keyboardern und Perkussionisten.

Vier Personen stehen bei einem Konzertplakat
Legende: Kulturaustausch der besonderen Art: die Schweizer Band Veronikas Ndiigo auf Tournee in Senegal. Darren Hayne

All das war wichtig, um die lokalen Mbalax-Rhythmen zu erkunden und zu spielen. Mbalax, der lokale Popsound, ist ein hochkomplexes rhythmisches Geflecht, auf das sich die Musiker aus der Schweiz erst einstellen mussten.

Kein Stundenplan

Auch an etwas Anderes musste sich die Schweizer Band gewöhnen: Ihr heimischer, verbindlicher Stundenplan gilt im Senegal nichts. Zeiten sind fliessend, Abmachungen ebenso.

«Beeil' dich und warte», so nennt das einer aus der europäischen Reisegruppe, die sich dann gleich daran macht, die Wartezeit zu nutzen. Man wäscht, fegt die Böden, übt am Instrument oder meditiert.

Ein Mann steht unter Palmen und schaut aufs Meer.
Legende: Eine Reise, die zahlreiche Ein- und Ausblicke bietet: Gitarrist Oli Hartung am Meer. SRF / Eric Facon

Irgendwann kommt das Fahrzeug, das die Band zu den verschiedenen Orten bringt – durch Hitze und Staub, zum Fernsehen, zum Radio, zu einem Auftritt, auf den Markt. Stundenlang sitzen die Musiker eng beisammen im Minibus.

Wochlange Vorfreude

Veronika’s Ndiigo erlebt immer wieder Begegnungen mit der einheimischen Bevölkerung, etwa in Thiaroye, einem ärmeren Vorort von Dakar. Von hier stammen die Brüder Cissokho.

Schon seit Wochen freut man sich auf die Heimkehr von Moussa Cissokho, der hier mit der Band auftritt, bei der er im fernen Europa mitspielt. Nun wird sich zeigen, was er dort musikalisch tut.

1000 Wege nach Thiaroye

Der Auftritt in Thiaroye wird zu einem der Highlights der Tournee – musikalisch wie menschlich. Zuerst wird die Schweizer Delegation bewirtet, wie es die senegalesische Gastfreundschaft verlangt.

Dann wird an einer etwas breiteren Strassenecke eine Bühne aufgebaut, davor ein Rechteck ausgespart und mit einer blauen Plastikplane bedeckt. Die Plane ist reserviert für die Tänzerinnen und Tänzer, die sich während des Konzerts präzise und frenetisch zu den Rhythmen der Sabar Drums bewegen.

Weisse Plastikstühle. In der vorderen Reihe sitzen ein Mann und mehrere Kinder.
Legende: Ruhe vor dem Tanz: Beim Soundcheck an einer Strassenecke in Thiaroye. Darren Hayne

Schon am Nachmittag verfolgen neugierige Kinder, was auf dem Dorfplatz passiert. Die Kinder sind auch am Abend dabei, als die Band das Stück «1000 Roads to Thiaroye» spielt. Ein Stück über diesen Ort, das Veronika Stalder und Moussa Cissokho auf die Tournee hin geschrieben hatten.

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