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Musik Stacey Kent singt sich ins Glück

Es ist wie im Märchen: Als Literaturwissenschaftlerin reiste die Amerikanerin Stacey Kent nach England, wo ein junger Saxophon-Prinz in ihr die Liebe weckte – zu ihm und zum Jazzgesang. Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte.

Gute Geschichten sind ihr bestens vertraut: Bevor sie überhaupt auf die Idee kam, Sängerin zu werden, studierte Stacey Kent fünf Jahre vergleichende Literaturwissenschaften in New York. Noch als sie nach dem Abschluss nach England reiste, um mal etwas Abstand zu gewinnen vom Unibetrieb, war sie sicher, dass sie eine akademische Laufbahn einschlagen wird.

Zuerst die grosse Liebe ...

Dann schrieb ihr Leben aber eine andere Geschichte: In England traf Stacey Kent den Philosophiestudenten und Saxophonisten Jim Tomlinson. Die beiden verliebten sich sofort. Eine Liebe, die beiden neue Türen öffnete: Mit Jim Tomlinson begann Stacey Kent plötzlich zu singen, auch öffentlich. Nicht nur für die Familie wie vorher.

Jim Tomlinson merkte, dass sein Studium in Oxford doch nicht genau das war, was er wollte. Er setzte voll auf sein bisheriges Hobby Musik und wurde Saxophonist und Produzent für seine Ehefrau Stacey Kent.

Dunkle Silhouette einer singenden Frau vor blauem Himmel.
Legende: Stacey Kent hat zwei grosse Stärken: Gesangstalent und eine natürliche Gelassenheit. Flickr/Joao Vicente

... dann der grosse Film

So begann die Geschichte der Sängerin Stacey Kent. Auf Kurse an der Guildhall School of Music in London folgten bald schon die ersten Konzerte, auch mit Big Bands. Ein Konzert mit einer Big Band war dann auch der erste, grosse Karriereschritt.

Für die Verfilmung des Shakespeare-Klassikers «Richard III» von Ian McKellen im Jahr 1995 sang Stacey Kent den Song für die Eröffnungsszene. Ein glamouröser Auftritt: Auf 1930er-Jahre gestylt ist Stacey Kent in einer langen Einstellung zu sehen, auch von ganz nah. Damit war das Schicksal von ihr besiegelt.

Talent und sehr viel Ruhe

Sie macht Musik aus einer anderen Zeit, ohne das Rad neu zu erfinden. Sie macht das so authentisch und ehrlich, dass sie von Beginn weg damit Erfolg hatte.

Einen Erfolg, den sie ihrem natürlichen Gesangstalent und einer zweiten grossen Stärke verdankt: Sie hat die Ruhe, den Dingen ihren Lauf zu lassen und nichts zu forcieren. Nicht in der Musik, nicht in der Karriereplanung.

Seien es Liedtexte von Autor Kazuo Ishiguro oder französische Chansons. Französisch hat sie von ihrem Grossvater gelernt, einem zunächst nach Paris emigrierten Russen. Was Stacey Kent macht, macht sie erst dann, wenn sie bereit ist dafür.

Grosse musikalische Veränderungen muss man von ihr dabei nicht erwarten. Aber genau darin liegt eben eine weitere Stärke: Die Welt kann aus den Fugen geraten – Stacey Kent und ihre Stimme sind ein sicherer Wert.

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