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Musik Zwischen Evergreens und Frischkost

Vom 26. bis 30. Dezember findet die Rüttihubeliade statt: Ein Musikfestival ab vom Schuss im 1800-Seelen-Dorf Walkringen bei Bern. Trotz abgeschiedener Lage und ungewöhnlicher Zeit programmiert die künstlerische Leitung ohne Scheu auch gerne unkonventionell.

Wer sich in diesen Tagen aus dem weichen Sessel im warmen Wohnzimmer reissen kann und die Reise nach Walkringen auf sich nimmt, wird belohnt: Denn das Programm der zehnten Rüttihubeliade trumpft auf mit einer gesunden Balance zwischen Kassenschlager und Frischkost.

So hat das Festival heuer zum ersten Mal Kompositionsaufträge vergeben - und zwar an Studenten der Hochschule der Künste Bern. Diese Stücke für verschiedene Bläserfraktionen prallen am 28. Dezember auf Werke von wenig gespielten Komponisten wie Giuseppe Maria Gioacchino Cambini oder Giuseppe Giulio Briccialdi.

Kassenschlager und eine Schweizer Erstaufführung

Im Ausgleich zu solchen mutig programmierten Nischenkonzerten braucht das Festival natürlich Kassenschlager. Wie etwa der Flamenco-Abend mit der Tänzerin Bettina Castaño, dem Sänger David Hornillo und dem Gitarristen Rafael Rodríguez Hidalgo. Oder aber ein Schubert-Abend, wie dieser vom 30. Dezember.

Nebst dem schönsten aller Kammermusikwerke – dem Streichquintett in C-Dur – spielen die Musiker auch ein unvollendetes Streichtrio, dass in Walkringen aber nicht einfach im Fragment auftanzt. Der ungarische Bratschist Vladimir Mendelssohn bringt nämlich seine Rekonstruktion mit – eine Schweizer Erstaufführung.

Familienkonzert mit einem Märchen

Auf ihre Kosten kommen, nebst dem Neue Musik-Fan und dem Streichquartettfanatiker, auch Kinderohren: Im Familienkonzert erzählt Jolanda Steiner das Märchen «Die Schneekönigin», umrahmt von Mozart, Mendelssohn, Grieg und Tschaikowsky.

Audio
Klassiker und mehr im Emmental
aus Kultur kompakt vom 27.12.2012.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 19 Sekunden.

Der Abschluss der Jubiläumsausgabe macht ein abendfüllendes Potpourri mit klassischen Evergreens wie Puccinis «O mio babbino caro» oder Chopins Ballade op. 47. Aber auch hier versteckt sich wieder eine Uraufführung: «Die verborgene Quelle» des holländischen Komponisten Joan Berkhemer.

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