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Saudi-arabische YouTuberinnen Auf YouTube bejubelt, in der Gesellschaft kaum sichtbar

Saudi-arabische Frauen haben in der Öffentlichkeit nicht viele Rechte – umso mehr erstaunen ihre offenherzigen Auftritte auf YouTube.

Worum geht's?

Amal Elmziryahi kreiert Torten, brät Crevetten und backt Crêpes – auf YouTube. Zu sehen sind nur ihre Hände, die die Speisen zubereiten. Damit erreicht Amal Elmziryahi die Massen: Ihre Videos haben zum Teil mehr als 5 Millionen Klicks. Sie wurde letztes Jahr zu den einflussreichsten YouTuberinnen Saudi-Arabiens gewählt.

Ähnlich viel Erfolg hat Jay Sajer aus der Golfmonarchie. Mit ihren Schmink-Videos, Frisier-Tipps und Reise-Vlogs erreicht sie Hunderttausende von Abonnenten.

Miva Flowers gibt sich wegen ihrer Verschleierung zwar kaum zu erkennen, ist dafür bei ihren Nail-Art-Kreationen – auch auf Instagram – umso extravaganter.

Und 1,2 Millionen Abonnenten schauen der 21-jährigen Saudi-Araberin Njoud al-Shammari zu, wenn sie auf YouTube ihre Comedy-Videos und Reise-Vlogs postet.

Warum ist's interessant?

In Saudi-Arabien dürfen Frauen weder Auto fahren, ohne Erlaubnis des Vaters oder Ehemanns reisen, arbeiten oder Verträge unterzeichnen noch unverschleiert in der Öffentlichkeit auftreten. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – treten die saudi-arabischen YouTuberinnen ziemlich offenherzig auf. Der Video-Kanal erlaubt den jungen Frauen ein gewisses Mass an Freiheit.

Screenshot

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Diese Entwicklung läuft parallel zu einem Umdenken in der saudi-arabischen Gesellschaft: König Salman hat die Gesetze gelockert. Frauen können nun Universitäten besuchen oder eine Arbeit ausser Haus aufnehmen, ohne ihren Mann dafür um Erlaubnis bitten zu müssen.

Diese Schritte gehen im Alltag allerdings nur sehr langsam voran. Die jungen YouTuberinnen sind ihrer Zeit noch immer voraus.

«Diese YouTuberinnen kämpfen für Freiheit» bei Bento.de

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