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Suizidprävention im Netz Eine künstliche Intelligenz soll Selbsttötungen vorbeugen

Es kommt immer wieder vor, dass junge Menschen im Netz ihren Suizid ankündigen. Dagegen will Facebook nun vorgehen.

Worum geht's

Facebook testet in den USA eine Künstliche Intelligenz, die automatisch nach Posts sucht, die darauf hindeuten, dass jemand sich selbst verletzen oder sich das Leben nehmen will. Bereits vor einiger Zeit hat das soziale Netzwerk seine Nutzer dazu aufgerufen, ihm mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass ein Freund oder eine Freundin sich etwas antun möchte.

Dazu gibt es unter jedem Post einen sogenannten Suizid-Button, über den der geteilte Status oder das geteilte Bild anonym gemeldet werden kann. Mitarbeiter überprüfen dann die Meldung, kontaktieren wenn nötig die Betroffenen – und vermitteln den Kontakt zu einer Beratungsstelle in der Nähe.

Die Meldung von Facebook an eine Nutzerin, die sich etwas antun möchte.
Legende: «Jemand denkt, dass du schwierige Zeiten durchmachst» – mit dieser Botschaft will Facebook Suizide verhindern. Facebook

Eine ähnliche Funktion gibt es auch bei Instagram. Dort sind ausserdem einzelne Hashtags für Bilder gesperrt, etwa «#Selfharm».

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Warum ist's interessant

Laut dem Bundesamt für Statistik begehen in der Schweiz rund 1000 Menschen pro Jahr Suizid – gerade junge Menschen unter 30 sind besonders oft betroffen. Und es kommt immer wieder vor, dass junge Menschen ihr eigenes oder das psychische Leiden von Anderen im Netz glorifizieren. In einem besonders drastischen Fall hatte eine junge Amerikanerin ihren Selbsttötung per Facebook Live geteilt.

Indem sie nun auf solche Fälle reagieren, übernehmen soziale Netzwerke eine Verantwortung, die über die Onlinesphäre hinausgeht. Und ergänzen die Arbeit von viele privaten Initiativen und Organisationen, wie etwa Pro Juventute, die auf Social Media in der Suizidprävention aktiv sind.

Bei diesen Anlaufstellen finden Betroffene offline Hilfe (Auflistung nach Kantonen) sowie bei der 24h-Hotline der Pro Juventute: 147.

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