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Netzwelt Einreise in die USA: Pass und Facebook-Profil, bitte!

Wer in die USA will, muss erst am berüchtigten Fragebogen vorbei. Denn Fragen wie «Waren Sie jemals an Spionage oder an einem Völkermord beteiligt?» sollen die Vereinigten Staaten vor ungewünschten Gästen schützen. Neu wollen die US-Behörden auch Social-Media-Accounts abfragen.

Worum geht’s?

Wer in die USA einreisen will, muss als Bürger eines Landes, das dem sogenannten Visa Waiver Programm angehört, einen Online-Fragebogen ausfüllen. Auch Schweizer müssen dieses Formular ausfüllen und Fragen wie «Waren Sie an terroristischen Akten beteiligt?» oder «Leiden Sie an ansteckenden Krankheiten?» beantworten. Neu soll auf diesem Fragebogen auch die Online-Präsenz – sprich Social-Media-Accounts oder Blogs – offengelegt werden.

Warum ist’s interessant?

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Mit dem Sammeln von Social-Media-Daten wollen die US-Behörden «kriminelle Aktivitäten und Verbindungen klarer und sichtbarer machen». Wie die Daten analysiert werden, ist jedoch noch unbekannt.

Aus finanziellen Gründen ist es aber kaum denkbar, dass Mitarbeiter der US-Behörden sich die Social-Media-Accounts ansehen. Wahrscheinlich ist, dass ein Algorithmus angewendet wird, der die Profile zum Beispiel auf «gefährliche» Äusserungen oder verdächtigte Freunde absucht. Doch Algorithmen können auch daneben liegen – und Menschen mit weisser Weste die Einreise verweigern.

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Analyse von Social-Media-Daten kein einfaches Unterfangen ist. Im September 2012 verweigerten die US-Behörden einem Iren und seiner Freundin die Einreise. Er hatte auf Twitter gepostet, dass er «Amerika zerstören» und «Marilyn Monroe ausgraben» wolle. Nur: Die Posts waren ironisch gemeint.

Während 60 Tagen können nun Behörden oder Privatpersonen Bedenken äussern. Dann soll der erweiterte Fragebogen umgesetzt werden.

Hier finden Sie den Link zum Artikel vom «Spiegel».

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