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Netzwelt «Rust»: Ein Computergame stellt die Rollen auf den Kopf

Unser Netzthema des Tages: In eine andere Rolle schlüpfen: Was für viele den Reiz am Gamen ausmacht, verursacht beim Computerspiel «Rust» einen Aufstand. Gamer können das Geschlecht und die Hautfarbe ihrer Figur nicht mehr wählen. Wütende Proteste sind die Folge.

Worum geht’s?

Beim Computerspiel «Rust», das bis Ende 2015 über 3,5 Millionen Mal verkauft wurde, geht es ums Überleben. Gamer landen in einer zufällig generierten Welt, in der sie Werkzeuge basteln, Essen sammeln und sich gegen Mitspieler durchsetzen müssen. Neu ist, dass die Gamer ihre Rolle nicht mehr wählen dürfen – beziehungsweise nicht mehr bestimmen können, ob ihre Figur Mann, Frau, weiss oder schwarz ist.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Warum ist’s interessant?

Bei den «Rust»-Gamern ist der Widerstand gross. Vor allem russische Spieler stossen sich daran, Schwarze zu spielen. Aber auch weltweit wehren sich Gamer gegen die Erneuerung: Transmenschen findet es unzeitgemäss, dass ihnen ein fixes Geschlecht zugewiesen wird. Und vor allem Männer wollen nicht in die Rolle einer Frau schlüpfen.

Der Widerstand zeigt, dass Identifikation für Gamer eine wichtige Rolle spielt. Vorurteile gegenüber Menschen mit anderer Hautfarbe und gegenüber dem anderen Geschlecht schwingen dabei mit.

Dem Macher des Games ging es vor allem darum, im Spiel ein Gleichgewicht zwischen Geschlechtern und Hautfarben herzustellen. Ob sich dadurch die Einstellung der Gamer verändert, ist jedoch fraglich – oder zumindest von einem Game viel verlangt.

Hier finden Sie ein Interview in der Radiosendung «Breitband» mit dem Medienwissenschaftler Christian Huberts zu «Rust» und eine Stellungnahme des Machers.

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