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Netzwelt Zähneknirschen oder Lächeln? Warum wir Emojis falsch verstehen

Die Bedeutung von Emojis kann man (bis jetzt) noch nicht im Duden nachschlagen. Kein Wunder kommt es oft zu Missverständnissen. Eine neue Studie belegt: Wir haben auch kaum eine Chance. Denn je nach Betriebssystem werden Emojis ganz anders dargestellt – mit einer entsprechend anderen Bedeutung.

Worum geht's?

Die University of Minnesota hat in der Studie «‹Blissfully happy› or ‹ready to fight›: Varying Interpretations of Emoji» das Potential von Missverständnissen durch Emojis untersucht. Dabei wurde auch berücksichtigt, dass je nach Betriebssystem Emojis deutlich anders aussehen können – und dadurch eine signifikant andere Bedeutung bekommen.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Als prominentes Beispiel zitiert die Studie das sogenannte «Grinning Face with Smiley Eyes»-Emoji. Während dies bei einem iPhone mit den Zähnen zu knirschen scheint, lacht es bei einem LG oder Samsung Handy den User strahlend an. Missverständnisse sind vorprogrammiert. Die Studie betitelt dieses Phänomen mit «Same Emoji + Different Smartphone Platform = Different Emotion». Ihr Fazit lautet denn auch kaum überraschend: Bei vielen Emojis ist das Potential für Missverständnisse hoch.

Warum ist's interessant?

Emojis sind in den letzten Jahren zu einer universellen visuellen Sprache der digitalen Kommunikation geworden. Viele Linguisten loben, dass Emojis die geschriebene Sprache bereichern und als Meta-Kommentare helfen würden, Missverständnisse zu vermeiden. Auch die Oxford-Dictionaries-Redaktion argumentierte ähnlich, als sie das Heul-vor-Glück-Smiley zum Wort des Jahres 2015 erklärte: Emojis überwinden sprachliche Grenzen, hiess es in der Begründung.

Das dem eben nicht unbedingt so ist, zeigt die neue Studie aus den USA. Als User muss man sich immer wieder klar machen, dass Emojis sehr leicht und sehr schnell zu benutzen sind, aber ebenso schnell und leicht zu Missverständnissen führen.

Die Zusammenfassung der Studie auf grouplens.org

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