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Aidsbekämpfung in Afrika Bessere HIV-Therapie durch Hausbesuche

Vor allem in ländlichen Regionen Afrikas lässt sich HIV nur schwer bekämpfen. Dabei sind nicht die Kosten das Problem.

In reichen Ländern wie der Schweiz ist Aids zwar nicht verschwunden, aber die Krankheit breitet sich dank Prävention und Behandlung nicht mehr gross aus. Anders sieht es in Afrika aus.

In manchen afrikanischen Ländern sind über 25 % der Erwachsenen mit dem HI-Virus angesteckt. Viele von ihnen bleiben ohne Behandlung. Eine Studie, die Schweizer Ärzte zusammen mit lokalen Forschern im südafrikanischen Staat Lesutu gemacht haben, soll die Lage verbessern.

Geld ist nicht das Problem

«Heute gibt es genügend Geld von internationalen Geberorganisationen und den Staaten, dass auch in armen Regionen alle Infizierten die Medikamente bezahlt bekommen», sagt Wissenschaftsredaktor Thomas Häusler. An den Kosten liege es also nicht, dass mancherorts weniger als die Hälfte der HIV-infizierten Leute Medikamente bekommen.

Das Problem der Behandlung liegt woanders. Bis die Betroffenen an die nötigen Medikamente kämen, müssten sie im Normalfall dreimal ins Spital fahren und sich untersuchen lassen, sagt Häusler. «Für Leute auf dem Land kann das jedes Mal eine Tagesreise oder mehr bedeuten.»

Segensreicher Hausbesuch

Niklaus Labhardt vom Schweizer Tropen- und Public Health Institut will diese Hürde aus dem Weg schaffen. Er hat an der neuen Studie mitgearbeitet und will das Problem lösen, indem Betroffene sich künftig im eigenen Zuhause untersuchen lassen können.

So besuchte Labhardt mit Gesundheitsteams im ländlichen Lesutu einigen Patienten und bot den Familien Zuhause einen HIV-Test an. Dieser wurde gleich gemacht und ausgewertet.

Erfolgreiche Therapie

War er positiv, konnten die Leute gleich mit der Behandlung beginnen. Das Angebot hatte Erfolg: Nach drei Monaten waren über zwei Drittel der Patienten noch immer in Behandlung, üblich sind es weniger als die Hälfte.

Nach einem Jahr war bei der Hälfte der Patienten kein HI-Virus mehr im Blut messbar. Auch das ist deutlich mehr als sonst. «Das hilft nicht nur den Patienten selbst, sondern bremst auch die Ausbreitung von Aids», sagt Labhardt.

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