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Drohnen steuern – natürlicher und intelligenter
Aus Einstein vom 04.10.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 55 Sekunden.
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Drohnen mit Flügelschlägen steuern – dank Ideen aus Lausanne

Forscher der ETH Lausanne entwickeln die Drohnen-Steuerung der Zukunft: weg vom Joystick – und hin zum eigenen Körper, der das Fliegen viel intuitiver machen soll. Es ist eine Annäherung an die Natur – mit Hilfe von Robotik.

Im Labor für Intelligente Systeme an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) spielen sich rätselhafte Szenen ab: «Einstein»-Moderator Tobias Müller liegt bäuchlings auf einer Pritsche, trägt eine VR-Brille und macht seltsame Flügelschlag-Bewegungen. Dabei tut er eigentlich nichts Ungewöhnliches: Müller steuert eine Drohne vor dem Fenster – aber nicht per Joystick, sondern mit seinen Körperbewegungen.

Annäherung von Mensch und Technik

Intuitivere Steuerung - das ist ein Forschungsschwerpunkt im Team von Bioniker Dario Floreano. Der Professor ist überzeugt: Die Drohne der Zukunft wird noch direkter gesteuert als heute. «Die Idee dahinter ist, eine Symbiose herzustellen, zwischen einem Menschen und einer Drohne», erklärt er, «die Drohne wird mehr zum Menschen, ‹lebendiger›, und der Mensch wird mehr zur Drohne.»

Daraus ergeben sich interessante Möglichkeiten: Ein Mensch kann die Perspektive einer Schlange, eines Vogels oder eines Hundes einnehmen. Überhaupt ist die Natur Vorbild für Floreanos Forschungen. «Die Natur ist phantastisch: Einerseits können wir diese Herangehensweise an den Roboter benutzen, um mehr über die Physis und Funktionsweise von Tieren zu lernen», sagt er, «aber wir können uns von diesen Prinzipien genauso inspirieren lassen, um neue Maschinen zu bauen, die Dinge besser, natürlicher machen können.»

Von den Fliegen lernen

Aus der Drohnenschmiede der EPFL sind schon allerlei einzigartige Fluggeräte entstanden, deren Eigenschaften aus der Bionischen Forschung stammen. Zum Beispiel eine kollisionsfreundliche Drohne namens «Gimball»: Sie kann Orte inspizieren und in Objekte hineinfliegen, ohne Schaden zu nehmen, weil ihre Rotoren durch ein Drahtgeflecht rundum geschützt sind. Diese Fähigkeit haben die Drohnentüftler den Fliegen abgeschaut: Sie stossen ebenfalls gegen Objekte, prallen davon ab und lernen aus dieser Erfahrung.

Unterdessen sind Floreano und sein Team bereits einige Schritte weiter in Richtung Steuerungstechnik der Zukunft: Eine Weste, die mit Sensoren bestückt ist, soll die Erkenntnisse beim Flug-Steuern weiter verfeinern – noch näher an den Körper heran. Diese spezielle Weste, die Tobias Müller schon in der Sendung «Einstein» trug, kann am kommenden Samstag, 8.10. am «Cybathlon» in der Eishockeyhalle in Kloten live ausprobiert werden.

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