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Wissenschaftsredaktor Christian von Burg stellt den Bildband «Die Kuh – Eine Hommage» vor
Aus Kultur-Aktualität vom 11.04.2019.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 7 Sekunden.
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Klasse Kühe Fünf Hingucker mit zwei Hörnern

Muh-ss man sich angesehen haben: Im Bildband «Die Kuh. Eine Hommage» zeigt der österreichische Bio-Pionier Werner Lampert die Beziehung, die der Mensch mit der Kuh in den letzten 10'000 Jahren eingegangen ist. Dürfen wir vorstellen? Fünf rassige Rinder aus aller Welt.

Ankole, das Trophy-Rind

Zwei Rinder mit sehr grossen Hörnern.
Legende: © Werner Lampert GmbH, Foto Ramona Waldner

Die Ankole-Rinder aus Uganda sind ein Statussymbol für ihre Besitzer. Diese Kühe führten zu Diebeszügen, sogar Kriege wurden ihretwegen geführt. Die Hörner sind bis fast in die Spitze mit Blut durchpulst. Sie dienen wahrscheinlich dem Temperaturausgleich und ermöglichen den Tieren das Leben bis nahe an den Äquator.

Sacha Ynaga: Dicht behaart und wetterfest

Weiss Kuh im Schnee
Legende: © Werner Lampert GmbH, Foto Ramona Waldner

Diese Rinderart lebt im Nordosten Sibiriens, bei bis zu minus 68 Grad im Winter. Von September bis Mai leben die dicht behaarten Tiere – sogar am Euter haben sie Haare – im Stall. Nur einmal am Tag lässt man sie dann in die Kälte, damit sie Wasserlöcher suchen können. Ihre Milch ist sehr reich- und fetthaltig.

«Die Kuh»: Ein kritischer Blick ins Buch

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Gegen 100 verschiedene Rinderrassen aus aller Welt werden in diesem 480-Seiten-Wälzer portraitiert. Es handelt sich meist um seltene und ursprüngliche Rinder – auch solche aus der Schweiz.

Wer das Buch studiert, erhält einen vertieften Einblick in die Entstehung der verschiedenen Rassen. Und es wird klar, wie unterschiedlich der Mensch dieses Tier nutzt und betrachtet. Er nutzt es als Arbeitstier, Milchkuh oder Schlachtvieh – oder verehrt es als heilige Kuh.

Die Texte zu den grossformatigen Bildern sind bisweilen etwas schwärmerisch und von unterschiedlicher Qualität. Aber die erstaunlich grosse Vielfalt der Rinderrassen wird schnell ersichtlich – sowohl beim Blättern als auch beim Lesen der Texte.

Hariana: Die heilige Kuh

Indisch gekleideter Mann und Kuh
Legende: © Werner Lampert GmbH, Photo Judith Benedikt

Zebu-Rinder wie die Hariana aus Indien erkennt man an ihrem charakteristischen Buckel auf dem Rücken. Sie gelten als Gottheiten. Bei der Berührung des Rückens wird die Energie der Sonne direkt weitergegeben – so die Vorstellung. Trotz ihres hohen Status werden die Hariana als klassische Arbeitstiere gehalten. Man braucht sie zum Bestellen der Felder, aber auch für die Milch.

Eringer: Das Walliser Kraftpaket

Schwarzes Rind vor Alpenlandschaft.
Legende: © Werner Lampert GmbH, Foto Judith Benedikt

Die Eringer-Kühe aus dem Val d’Hérens im Wallis geben nicht allzu viel Milch. Dafür sind sie für ihre Kampfkraft berühmt. In fünf Gewichtsklassen lässt man sie jährlich gegeneinander antreten – eine grosse Touristenattraktion. Es handelt sich um eine alte Rinderrasse, die vermutlich aus Spanien das Rhonetal hinaufgebracht wurde.

Maremmana: Mediterrane Wildtiere

Kühe im Wald
Legende: © Werner Lampert GmbH, Foto Ramona Waldner

Die Rinder aus der südlichen Toskana sind am Rücken gemessen bis zu zwei Meter hoch. Sie sind nahe verwandt mit dem Auerochsen, der Wildform der europäischen Hausrinder. Der Auerochse wurde im 17. Jahrhundert allerdings ausgerottet. Die Maremmana-Rinder leben weitgehend wild in einem grossen Naturschutzgebiet entlang der Mittelmeerküste.

Buchhinweis

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Werner Lampert: «Die Kuh. Eine Hommage». Erschienen bei teNeues, 2019.

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