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Olympische Winterspiele Ein Mann und sein Gespür für Schnee

Sportingenieur Fabian Wolfsperger analysiert in Pyeongchang den Schnee – für das erhoffte Quäntchen Vorsprung der Athleten.

Das A und O für das Präparieren von schnellen Ski ist eine exakte Angabe der Schneetemperatur. Das ist der wichtigste Parameter für die Serviceleute von Skirennfahrern oder Langläufern. Die Temperatur beeinflusst sowohl die Mechanik des Schnees, als auch das Gleiten auf den Rennpisten und Loipen.

Exklusives Zusatzwissen

Wie vor vier Jahren in Sotschi, kann sich Swiss Olympic auch in Pyeongchang auf die Messungen von Fabian Wolfsperger verlassen. Der Sportingenieur berechnet etwa 24 Stunden im Voraus, welche Schneebedingungen am Wettkampftag zu erwarten sind.

Wolfsperger informiert die Schweizer exklusiv über die Beschaffenheit des Schnees auf den Rennstrecken.

Eine Nahaufnahme von einem Schneemessgerät
Legende: Jedes Detail kann die entscheidende Millisekunde Vorsprung bringen: Wolfsperger misst Feuchtigkeit, Dichte und Temperatur des Schnees. Pascal Mora

Möglich sind die Berechnungen dank Computerprogrammen, die am Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos entwickelt worden sind. Die Programme waren ursprünglich für bessere Voraussagen von Lawinen gedacht. Bereits zum dritten Mal leisten die Simulationen auch der Schweizer Olympia-Equipe wertvolle Dienste.

Eine eigene Wetterstation in Südkorea

Damit die Prognosen so präzise wie möglich sind, hat Wolfsperger die Rennstrecken und Loipen in Pyeongchang letztes Jahr genauestens ausgemessen. Der Schneeforscher kann in Südkorea auf seine 3D-Geländemodelle, Satellitenbilder und eine eigene Wetterstation zurückgreifen.

Ein Messgerät im Schnee
Legende: Fabian Wolfsperger war schon mehrmals in Südkorea, um den Schnee zu messen. Er baute dort eine Wetterstation auf, um Daten zu sammeln. Pascal Mora

Gold dank Computer

An den Olympischen Winterspielen in Vancouver und Sotschi haben die Computerprogramme des SLF die Schweizer Athleten bereits erfolgreich unterstützt.

Etwa Abfahrerin Dominique Gisin: Vor vier Jahren fuhr sie zeitgleich mit ihrer Konkurrentin Tina Maze. Sie holte Gold anstelle von Silber. Dies auch, weil sich die Serviceleute auf die exakten Prognosen der Schnee- und Lawinenforschung verlassen konnten.

Gut und Feuz ohne digitalen Rückenwind

Den alpinen Skirennfahrern liefert Fabian Wolfsperger an diesen Spielen keine Daten. Grund: Die Serviceleute der Skimarken betreuen Athletinnen und Athleten aus verschiedenen Nationen. Die Prognosen wären nicht mehr exklusiv für Swiss-Ski.

Komplett auf Wolfspergers Dienste müssen die restlichen Schweizer Olympioniken nicht verzichten. Als Ein-Mann-Team versorgt er die Schweizer Langläufer und Biathleten mit seinen Daten. Gerade in den nordischen Disziplinen sind exakte Prognosen wichtig. Fabian Wolfspergers Gespür für Schnee – vielleicht der kleine Vorsprung, der in Südkorea den Kampf um Gold mitentscheidet.

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