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Käufliche Tief-Namen Der nächste Herbststurm könnte Ihren Namen tragen

«Kyrill», «Lothar» oder «Wiebke», das sind die Namen der wahrscheinlich bekanntesten Stürme, die in den letzten Jahrzehnten in Europa ihr Unwesen trieben. Das aktuelle Sturmtief, das uns den ersten Herbststurm des Jahres bringt, hört auf den Namen «Sebastian». Diese Sturmnamen sind käuflich.

Seit 2002 kann jeder ein Tief- oder Hochdruckgebiet mit seinem Wunschnamen benennen. Für 237 Euro gibt es ein Tief, für 356 Euro ein Hoch. Die Einnahmen kommen der studentischen Wetterbeobachtung der Freien Universität Berlin zugute.

Geschichtliches

Bereits ab 1954 hat die Freie Universität Berlin mit der Namensvergabe aller Tief- und Hochdrucksysteme, die das Wetter in Deutschland beeinflussen, begonnen. Ganz egal ob sich ein Tief zu einem Unwetter entwickelt oder nicht. Zu Beginn bekamen die Tiefs einen Frauennamen, die Hochs einen männlichen Vornamen zugeteilt. Als dann in den 90er Jahren viele schwere Stürme über Europa fegten und somit «schlechtes» Wetter mit Frauennamen in Verbindung gebracht wurde, hat man das System der Namensvergabe angepasst. Nun wechselt das Geschlecht des Namens für ein Tiefdruckgebiet von Jahr zu Jahr

Verwirrung

Die Namensvergabe der Freien Universität Berlin wird vor allem in den Nachbarländern von Deutschland übernommen. In Skandinavien und auch in Grossbritanien werden die Aktionszentren teilweise anders benannt. Dies hat zur Folge, dass ein Tiefdruckgebiet je nach Land einen unteschiedlichen Namen haben kann. Einzig bei den tropischen Wirbelstürmen ist die Namensvergabe international geregelt.

Da fehlt doch was?

Das Schweizer Wetter wird vor allem in den südlichen Landesteilen oft von Tiefdruckgebieten im Mittelmeerraum beeinflusst. Da diese Mittelmeertiefs jedoch selten das Wetter in Deutschland beeinflussen, bekommen sie von der Freien Universität auch keine Namen. Somit erscheinen diese Tiefdruckgebiete in unseren Wetterprodukten meistens ohne Namen.

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