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Meteo-Stories Ex-Hurrikan "Gonzalo" bringt Orkanböen auch im Flachland

Gestern (Dienstag-)Abend sorgte der ehemalige Hurrikan „Gonzalo“ auch bei uns für stürmische Verhältnisse. Auf den Bergen und den Jurahöhen lagen die Maximalwerte bei rund 180 Kilometern pro Stunde, in bewohnten Gebieten wurden Maximalböen um 125 Kilometer pro Stunde registriert.

Lange Zeit lag der ehemalige Hurrikan „Gonzalo“ über dem Atlantik. Gestern (Dienstag) zog er über Westeuropa und erreichte am Abend auch die Schweiz. Im Flachland waren vor allem die Regionen am Jurasüdfuss und die nördlichen Alpentäler betroffen. In Grenchen wurde ein Höchstwert von 125 Kilometern pro Stunde gemessen und zahlreiche Strassenverbindungen in der Region wurden unterbrochen. Allgemein lagen dem Jurasüdfuss entlang vom Genfersee bis nach Aarau die Spitzenböen bei 95 bis 115 Kilometern pro Stunde. Orkanböen gab es auch im Urner Reusstal, wo der Spitzenwert bei 126 Kilometern pro Stunde lag. Mehrere Schadensfälle wurden auch aus der dichtbesiedelten Region Zürich gemeldet. Dort wurden verbreitet Windspitzen um 90 Kilometer pro Stunde gemessen. In leicht erhöhten Lagen wie dem Üetliberg oder dem Hörnli wurden Spitzenwerte zwischen 125 und 131 Kilometern pro Stunde gemessen.

Ein Zelt wird in Buckten umgerissen.
Legende: "Gonzalo" in der Schweiz Am Dienstagabend traf "Gonzalo" Buckten. Michel Kauer

178 Kilometer pro Stunde auf dem Chasseral

Auf den Jurahöhen und auf den Gipfeln der Alpen wurden verbreitet Orkanböen gemessen. Auf dem 1600 Meter hohen Chasseral wurde ein Wert von 178 Kilometer pro Stunde registriert. Dies war der höchste Oktoberwert, der dort jemals verzeichnet wurde. Der bisherige Oktoberhöchstwert wurde dort mit 176 Kilometern pro Stunde am 23. Oktober 1986 gemessen. Auf dem Mittelallalin, oberhalb von Saas Fee, sollen sogar 185 Kilometer pro Stunde gemessen worden sein, dazu liegt allerdings keine statistische Zuordnung vor.

Dichte Wolken ziehen über Büren an der Aare.
Legende: Sturm zieht auf Schon am Nachmittag kamen die ersten Vorboten von "Gonzalo" zu uns, so in Büren an der Aare. Silvia Stähli

Es bleibt windig

Auch heute (Mittwoch) geht es mit viel Wind weiter. Im Flachland sind die Spitzenwerte aber bedeutend tiefer, während auf den Bergen immer noch Orkanböen möglich sind. Nur im Süden wird der Sturm in den kommenden Stunden stärker. Dort fegt der Nordföhn durch die Täler. Es muss mit Böenspitzen von mehr als 100 Kilometern pro Stunde gerechnet werden, insbesondere im Puschlav.

„Gonzalo“ brachte den Winter

Mit der Kaltfront der vergangenen Nacht gingen auch die Temperaturen massiv zurück. Zeigte das Thermometer am Dienstagnachmittag in Genf noch mehr als 20 Grad und in Sitten sogar 21,4 Grad, fiel am Mittwochmorgen Schnee zum Teil bis unter 1000 Meter. In Andermatt wurden am Mittwochmorgen 11 Zentimeter Schnee gemessen, in Arosa 12 Zentimeter. Kühl geht es vorerst auch weiter. An den Voralpen kann heute (Mittwoch) die Schneefallgrenze lokal bis auf 600 Meter sinken, sonst liegt sie meist bei 800 bis 1000 Metern. In den zentralen und östlichen Alpen muss oberhalb von rund 1500 Metern bis morgen (Donnerstag)-Mittag mit 20 bis 70 Zentimeter Neuschnee gerechnet werden. Im Mittelland liegen die Nachmittagstemperaturen bei 8 bis 11 Grad.

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