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Violett erleuchtete Nacht mit 2 Blitzen, ein paar Wolken, dem schimmerndem Meer und im Vordergrund Palmenblättern.
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Sonntagsstory In den Tropen immer nachmittags Gewitter? Nicht ganz.

In den immerfeuchten Tropen mit ihren Regenwäldern ist es drückend feucht und es gewittert immer am Nachmittag, so die landesweite Meinung. Dies stimmt jedoch nur bedingt. Speziell in Südostasien, sowie im Indik und Pazifik, lösen sich gewitterhafte Phasen mit sonnigeren Tagen ab.

  • Das Wetter in den Tropen ist bestimmt durch Hitzegewitter. Unsere typischen Wettersysteme wie beispielsweise Kaltfronten fehlen.
  • Trotzdem ziehen gewitterhafte wie auch trockenere Gebiete dem Äquator entlang Richtung Osten. Insbesondere vom Indischen Ozean über Südostasien bis in den Pazifik ändert sich dadurch das Wetter merkbar.

Name: «Madden-Julian-Oszillation» (MJO)

Entdeckt wurde diese Bewegung von Roland Madden und Paul Julian, daher die Bezeichnung. Die gesamte Oszillation wird in 8 Phasen aufgeteilt, diese werden im Normalfall der Reihe nach innerhalb von 30 bis 60 Tagen durchlaufen. Während die Auswirkungen im Atlantik oder über Afrika nicht ausgeprägt sind, lassen sich unter anderem in Südostasien deutliche Unterschiede zwischen den Phasen feststellen.

Südostasien befindet sich etwas links der Bildmitte. Im rechten Bild stechen dort die grünen und blauen Flächen ins Auge.

Bildvergleich

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Legende:Blau/Grün:Gewitterhaft, Braun: Gewitterunterdrückung. Abweichung zum durchschnittlichen Niederschlag zwischen November und März.NOAA Center for Weather and Climate Prediction

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Momentan: Phase 8

Das obige, linke Bild zur Phase 8 zeigt für Südostasien eine vergleichsweise trockene Periode. Nochmals zur Erinnerung: Gewitter werden dabei nicht komplett unterdrückt, trotzdem ist aktuell die Gewitteraktivität reduziert. Dem gegenüber steht Phase 5 als gewitterträchtige Zeitspanne in Südostasien, dies ist im rechten Bild mit grünen und blauen Flächen dargestellt.

Weltweit: Welchen Einfluss hat die MJO?

Die Gewitteraktivität wird nicht in allen tropischen Regionen gleich stark beeinflusst. Die entstehenden Winde treten dagegen überall am Äquator deutlich hervor. Diese haben Einfluss auf die Entstehung von tropischen Stürmen. Meteorologen, welche sich beispielsweise mit Prognosen zu Hurrikanen befassen, müssen darum zwingend im Bild über die aktuelle MJO-Entwicklung sein. Die MJO beeinflusst zudem ein Stück weit auch unser Wetter, nämlich über die Nordatlantische Oszillation (NOA). Diese war letzte Woche Thema dieser Serie (siehe Link rechts).

Quellen:

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