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Meteo-Stories „Yvette“ bringt Tod und Verwüstung

In der Schweiz sorgte Osteuropatief „Yvette“ nur für tiefe Temperaturen und in der Romandie für einen Bisensturm. In Bosnien und Serbien führte es hingegen zu Überschwemmungen mit Todesopfern und auch Österreich war von Unwettern betroffen.

Fast eine Woche lang war die Wetterlage konstant. Über den Britischen Inseln lag das ausgedehnte Hoch „Steffen“ und über dem Balkan das kräftige Tief „Yvette“. Diese Wetterlage brachte auf der Alpennordseite eine kräftige Bisenströmung mit Orkanböen auf dem Jura und allgemein tiefen Temperaturen. Am Donnerstagmorgen schneite es bis gegen 900 Meter herunter, und zum Ende der Woche gab es teilweise auch nochmals Bodenfrost. Damit kam die Schweiz aber noch glimpflich davon. Viel härter wurden weite Teile des Balkans, aber auch Polen, Tschechien und Österreich getroffen.

Überflutete Strasse in Maglaj.
Legende: In Maglaj (Bosnien-Herzegowina) standen am Freitag die Strassen unter Wasser. REUTERS/Dado Ruvic

Todesopfer in Serbien und Bosnien-Herzegowina

Nach tagelangen Niederschlägen auf dem Balkan mussten vor allem in Serbien zahlreiche Orte, zum Teil auch Städte, evakuiert werden. Südwestlich von Belgrad mussten am Samstag aus der Stadt Obrenovac mehr als 4000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Gleichzeitig entspannte sich die Lage aber in Sabac weiter westlich. Kritisch war die Lage auch in Bosnien-Herzegowina. Auch wenn die Niederschläge langsam nachlassen, entspannt sich die Lage nicht so schnell. Die beiden grössten Flüsse Donau und Save erreichen ihre Pegelhöchststände erst im Laufe der kommenden Woche.

Mit Eimern versuchen Einwohner in Obrenovac das Wasser abzuschöpfen.
Legende: Mit improvisierten Wassersperren kämpften die Einwohner von Obrenovac gegen die Wassermassen. REUTERS/Dado Ruvic

Unwetter auch in Polen und Tschechien

Ergiebige Niederschläge gab es in den vergangenen Tagen auch über Tschechien und Polen. Am Samstag gingen die Pegelstände in beiden Ländern zurück, allerdings muss am Sonntag mit neuem Regen gerechnet werden, da sich „Yvette“ vom Balkan über Polen bis nach Norddeutschland verlagert, allerdings füllt sich das Tief auf seinem Weg nach Norden langsam auf, und die Niederschläge werden schwächer.

In Österreich ist das Schlimmste überstanden

In den vergangenen Tagen war auch unser östliches Nachbarland von Unwettern betroffen. Zur Wochenmitte gab es zunächst heftigen Wind. Auf dem 859 Meter hohen Hirschenstein im Burgenland wurde am Donnerstag eine Windspitze von 169 Kilometern pro Stunde gemessen. 140 Kilometer pro Stunde zeigte die Windmessung am Schöckl in der Steiermark. Vor allem am Donnerstag und Freitag gab es intensiven Regen. So gingen in Lilienfeld in Niederösterreich innerhalb von nur 12 Stunden 104 Millimeter Regen nieder. Dies entspricht ungefähr dem Monatsmittelwert an dieser Station. Im Laufe des Samstags entspannte sich die Situation allmählich, zumal die Niederschläge nicht mehr so kräftig waren.

Kein Elbhochwasser

Im Osten und Südosten Deutschlands erinnert man sich mit Schrecken an das Hochwasser vom vergangenen Mai als Elbe, Oder und Donau über die Ufer traten. In Deutschland wird es am Sonntag und Montag ebenfalls nass, allerdings wird das Tief schwächer, und so bleiben die Regenmengen deutlich kleiner. Nur an der Elbe muss man mit einem Ansteigen des Pegels rechnen, da aus Tschechien grössere Wassermengen abfliessen.

Bei uns kommt der Sommer

Tief „Yvette“ füllt sich in der Nacht zum Montag über Dänemark auf. Die Schweiz kommt in der kommenden Woche auf der Vorderseite eines Tiefdrucksystems mit Kern über den Britischen Inseln in eine Süd- bis Südwestströmung. Über den Alpen kommt zudem Südföhn auf. Entsprechend erleben wir auf der Alpennordseite die erste sommerliche Phase des Jahres. Bis jetzt wurde die 25 Gradmarke erst südlich der Alpen geknackt, spätestens am Dienstag gibt es aber auch nördlich der Alpen die ersten Temperaturwerte oberhalb von 25 Grad.

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