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Interview vom Tag mit Gerhard Pfister (Mitte/ZG)
Aus 10 vor 10 vom 26.09.2022.
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Altersvorsorge für Frauen Pfister: «Wir haben ein Problem für Frauen mit tiefen Einkommen»

Die Männer haben beim Ja zur AHV-Reform eine entscheidende Rolle gespielt. In Bern forderten Demonstrantinnen am Montag eine Besserstellung der Frauen, insbesondere bei den Pensionskassen. Ob es dafür im Parlament eine Mehrheit gibt, dürfte die Mitte entscheiden. Parteipräsident Gerhard Pfister nimmt Stellung.

Gerhard Pfister

Gerhard Pfister

Mitte-Präsident

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Pfister ist seit 2016 Präsident der CVP. Nach den Wahlen 2019 stiess er mit der Namensänderung und der Fusion mit der BDP den Reformprozess seiner Partei an. Nationalrat für den Kanton Zug ist er seit 2003.

SRF News: Herr Pfister, angenommen ich würde entscheiden, dass Sie ein Jahr länger arbeiten müssen. Würden Sie das fair finden?

Gerhard Pfister: Es kommt darauf an. Ich glaube, es ist fair, wenn man schaut, dass man Ausgleichsmassnahmen findet für diejenigen, die von ganz anderen Voraussetzungen ausgegangen sind, und jetzt auch nicht mehr ansparen können in der AHV und in der zweiten Säule. Die haben wir in der AHV gefunden.

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«Wenn man für Gewisse eine Ausgleichsmassnahme findet, dann ist es fair»
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Der Geschlechtergraben war noch nie so gross. Am Sonntag sagten Sie, Sie würden dafür bei der Pensionskassen-Reform Verbesserungen für die Frauen mittragen. Welche sind das genau?

Wir haben ein Problem für Frauen mit tiefen Einkommen, die lange Zeit nicht berufstätig waren. Sie konnten in der Pensionskasse weniger oder fast gar kein Vermögen ansparen. Dort müssen wir schauen, wie wir die notwendige Senkung des Umwandlungssatzes kompensieren.

Ich glaube, dass man den Koordinationsabzug senken muss.

Der Umwandlungssatz bestimmt, wie viel man vom Altersguthaben als monatliche Rente erhält. Er wird ziemlich sicher gesenkt werden. Wo soll es konkret Verbesserungen für Frauen geben?

Ich glaube, dass man den Koordinationsabzug senken muss. Dass man also die Summe, die überhaupt versichert wird, tiefer ansetzen muss, damit auch tiefere Löhne hereinkommen. Auch dort haben wir ein Problem mit einer Übergangsgeneration, die drei Viertel ihrer beruflichen oder familiären Tätigkeit nichts ansparen konnte. Diese Leute müssen eine Kompensation erhalten.

Dass auch tiefere Einkommen versichert werden sollen, hat der Nationalrat bereits entschieden. Jetzt ist der Tenor, dass man im Ständerat die Reform für Frauen verbessern soll.

Frauen mit tiefen Einkommen dürfen nicht allzu stark benachteiligt werden. Hier muss jetzt der Ständerat aus meiner Sicht sehr stark korrigieren.

Es gibt durchaus berechtigte Ängste, dass eine Abbauvorlage resultiert.

Denn das war eines der Argumente im Abstimmungskampf zur AHV: Dass man nicht weiss, was in der zweiten Säule passiert. Es gibt durchaus berechtigte Ängste, dass eine Abbauvorlage resultiert.

Es lag ja aber auch an ihrer Partei, dass der Nationalrat entschied, dass nicht alle eine Kompensation erhalten.

Das ist richtig. Eine Giesskanne nützt wenig. Wir müssen im Moment schauen, dass wir gezielter helfen können. Der Nationalrat hat einen Wurf gemacht, weil das Thema wirklich drängt.

Wir müssen im Moment schauen, dass wir gezielter helfen können.

Ich habe aber immer gesagt, dass dieser Wurf im Ständerat korrigiert werden muss. Wir müssen dort wirklich kompensieren. Ich hoffe, dass der Ständerat diese Aufgabe wahrnimmt.

Nun kommen Forderungen zu mehr Lohngleichheit. Dass man etwa Sanktionen ergreifen könnte, wenn eine Firma den Frauen nicht gleich viel bezahlt wie den Männern. Unterstützen Sie das?

Wir haben bezüglich Lohngleichheit schon Regelungen. Zum Beispiel, dass Führungspersonen erklären müssen, warum sie weniger Frauen haben. Sie müssen sich ausweisen, was die Lohngleichheit angeht. Ich denke, das reicht im Moment.

Das Gespräch führte Larissa Rhyn.

10vor10, 26.09.2022, 21:50 Uhr;

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