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Brisante Dokumente zum Krieg in Afghanistan aufgetaucht
Aus SRF 4 News aktuell vom 10.12.2019.
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Beschönigende Aussagen US-Regierung hat offenbar jahrelang über Afghanistan gelogen

  • Um den kostspieligen und blutigen Krieg in Afghanistan zu rechtfertigen, haben die US-Regierung und das Militär die Öffentlichkeit jahrelang in die Irre geführt.
  • Die Regierung habe sich hinter «rosigen Ankündigungen» versteckt und negative Informationen gezielt geheim gehalten, berichtete die «Washington Post».
  • Sie berief sich dabei auf rund 2000 Seiten bislang unveröffentlichter Dokumente.

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Aus dem Archiv: Trump feiert Thanksgiving in Afghanistan
Aus Tagesschau vom 29.11.2019.
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Die «Washington Post» hatte die Herausgabe der Dokumente, die auf Interviews mit rund 400 ranghohen Beamten, Botschaftern und Militärangehörigen beruhen, demnach vor Gericht erstritten.

Der Bericht zitiert beispielsweise einen früheren US-Botschafter in Kabul, Ryan Crocker, mit der Aussage, dass es den USA vor allem gelungen sei, «massive Korruption» in Afghanistan zu entwickeln, wenn auch unabsichtlich. «Wenn es einmal ein solches Niveau erreicht, wie das, was ich gesehen habe, als ich dort war, dann ist das irgendwo zwischen unglaublich schwierig und völlig unmöglich, es noch zu richten», wurde Crocker zitiert.

Die Dokumente stammen von einer Behörde, die 2008 vom US-Kongress ins Leben gerufen worden war, um den seit 2001 andauernden Krieg in Afghanistan und die seither erzielten Fortschritte und Lektionen zu prüfen. Das Büro des Generalinspektors für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar) interviewte für seine Fortschrittsberichte zahlreiche Beamte und Militärangehörige.

Lügen unter drei Präsidenten

Seit 2002 werde die amerikanische Öffentlichkeit systematisch belogen, geht aus dem Bericht der «Washington Post» hervor. Demnach waren die Administrationen der Präsidenten George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump involviert.

Für Kritiker des US-Einsatzes in Afghanistan sind die nun veröffentlichten Sigar-Interviews wenig überraschend. Die offizielle Linie der Regierungen seit 2001 – ein Mantra «zunehmender Fortschritte», wie die «Washington Post» es nennt – wird damit aber deutlich infrage gestellt. «Ganz egal, wie sich der Krieg entwickelte – und vor allem, wenn es schlechter lief – betonten sie, dass Fortschritte gemacht werden», schrieb die Zeitung.

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