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Angreiferin von San Bernardino war IS-Anhängerin
Aus Tagesschau vom 04.12.2015.
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International Bluttat von San Bernardino: FBI geht von Terrorakt aus

Bisher konzentrierte sich bei der Attacke von San Bernardino alles auf den Mann. Jetzt stellt sich heraus: Seine Frau war möglicherweise IS-Anhängerin. Das FBI schaltet um – auf Terrorismus.

Die US-Bundespolizei geht inzwischen von Terrorismus als Motiv für die Attacke von San Bernardino aus. «Wir behandeln diese entsetzliche Tat als einen Akt des Terrorismus», sagte der stellvertretende FBI-Direktor von Los Angeles, David Bowdich, am Tatort.

Eine Verbindung zur Terrormiliz Islamischer Staat sei jedoch zunächst nicht gefunden worden. «Wir können das aber noch nicht abschliessend beantworten», sagt Bowdich. Die Tat sei aber eindeutig geplant worden und die beiden hätten eine «Mission» gehabt. In das Gebäude hatte das Paar auch eine Kombination dreier Rohrbomben auf einem fahrbaren Untersatz mitgebracht, der aber nicht detonierte.

FBI fürchtet genau solche Attentäter

Die Frau, die im kalifornischen San Bernardino gemeinsam mit ihrem Mann 14 Menschen erschossen hat, soll laut Medienberichten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Gefolgschaft versprochen haben.

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Einschätzungen von Peter Düggeli, SRF-Korrespondent Washington
Aus Tagesschau vom 04.12.2015.
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Die Sender CNN und NBC zitierten Angaben mehrerer Ermittler, die sich wiederum auf einen Facebook-Beitrag der Frau beriefen. Tashfeen Malik habe diesen Beitrag während oder kurz vor der Attacke abgesetzt und darin IS-Anführer Abu Omar al-Baghdadi ihre Gefolgschaft versprochen.

«Hier und heute geht man davon aus, dass das Attentats-Ehepaar vom IS und deren Propaganda inspiriert worden ist», sagt Peter Düggeli, SRF-Korrespondent in Washington.

«Es konnte bisher aber nicht nachgewiesen werden, dass sie beispielsweise durch einen Auslandsaufenthalt radikalisiert wurden oder, dass IS-Verantwortliche sie ganz konkret zu der Tat angeleitet haben.» Das FBI fürchte sich genau vor solchen Fällen, denn es handle sich um sogenannte unsichtbare, selbst radikalisierte Kämpfer, die unter dem Radar liefen bevor sie zuschlagen würden.

Gemeinsame Tochter

IS-Radio: «Zwei Getreue»

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Der Anschlag geht einem vom IS betriebenen Radio zufolge auf das Konto von Anhängern der Extremisten. «Zwei Getreue des Islamischen Staates haben vor einigen Tagen ein Zentrum in San Bernardino in Kalifornien angegriffen», berichtete der Sender al-Bajan.

Die 27-jährige hatte mit ihrem pakistanischstämmigen Mann Syed Farook am Mittwoch 14 Menschen getötet und 21 weitere verletzt, bevor das Paar von der Polizei erschossen wurde. Der Angriff ereignete sich in einem Sozialzentrum in San Bernardino, wo die beiden das Feuer in einem Saal voller Mitarbeiter eröffneten.

Malik stammt aus Pakistan, das Paar traf sich erstmals in Saudi-Arabien. Farook, ein US-Bürger, reiste im Juli 2014 mit seiner Frau in die USA ein. Das Paar hatte eine gemeinsame, erst sechs Monate alte Tochter.

Von IS-Terrormiliz inspiriert

Bisher hatten sich Ermittlungen und Fragen vor allem mit dem Umfeld Farooks beschäftigt. Er habe vor mehreren Jahren Kontakt zu Extremisten in den USA und im Ausland gehabt, zitierte die «New York Times» Ermittler.

Es habe aber in Bezug auf ihn weder aktuelle Kontakte gegeben noch einen einzigen Hinweis, wonach die Bluttat von Islamisten oder Extremisten inspiriert gewesen sei. Als Motiv komme weiterhin auch ein Streit am Arbeitsplatz infrage.

Auch moderate Stimmen zu hören

Auch auf politischer Ebene gab es Reaktionen auf die neusten Erkenntnisse. «Die Republikaner im Wahlkampf sagen, die Administration Obama hätte hier einmal mehr versagt», so SRF-Korrespondent Düggeli. Man müsse die muslimische Gemeinschaft viel stärker überwachen als es bisher der Fall gewesen sei.

Es gebe aber auch moderate Stimmen. «Diese sagen: Wir müssen uns hier in den USA so gut wie möglich vor solchen Attacken schützen, aber wir dürfen uns in Stil und Rhetorik nicht dem IS angleichen. Denn wenn das Ganze eskaliert, auch auf rhetorischer, stilistischer Ebene, dann wird der IS davon profitieren und die USA nicht.»

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