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Explosion in New York: Keine Hinweise zu internationalem Terror
Aus Tagesschau vom 18.09.2016.
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International Bombenexplosionen in Manhattan und New Jersey

Bei einer schweren Explosion im New Yorker Stadtteil Manhattan sind mindestens 29 Menschen verletzt worden. Die Explosion wurde durch eine Bombe verursacht. Hinweise auf Verbindungen zu einer internationalen Terrororganisation liegen bislang nicht vor. Auch in New Jersey explodierte ein Sprengsatz.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Im Stadtteil Chelsea (Manhattan) in New York City kommt es am Samstagabend um 20:30 Uhr Ortszeit zur Explosion einer Bombe.
  • 29 Personen wurden verletzt, nach bisherigen Angaben schwebt niemand in Lebensgefahr.
  • Zuvor kommt es zu einer Rohrbomben-Explosion vor Beginn eines Wohltätigkeitslaufs in New Jersey ohne Verletzte.
  • Hintergründe sind unklar, bislang gibt es keine Hinweise auf terroristischen Hintergrund.
  • Ermittlungsbehörden sehen derzeit keinen Zusammenhang zwischen den zwei Explosionen.
  • Bei einem Messerangriff in Minnesota werden acht Personen verletzt. Der Angreifer wird getötet. Der IS übernimmt die Verantwortung für die Tat.

Nach Angaben der Polizei ereignete sich die Explosion gegen 20.30 Uhr Ortszeit in der 23. Strasse im Stadtteil Chelsea. Zeugen berichteten, die Detonation sei im gesamten Viertel zu hören gewesen. Von den Verletzten ist laut Bürgermeister Bill de Blasio niemand in Lebensgefahr. Die Explosion wurde durch eine Bombe verursacht. Das sagte der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo.

Ermittlungen stehen erst am Anfang

Die Ermittler hätten aber derzeit keinerlei Hinweis darauf,dass es einen Bezug zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder einer anderen Terrororganisation geben könnte, so Cuomo. Allerdings stehe die Untersuchung erst am Anfang.

Der Gouverneur betonte weiter, es gebe keinen Grund anzunehmen, dass weiterhin Gefahr bestehe. Trotzdem würden an Bahnhöfen, Flughäfen und U-Bahn-Stationen tausend zusätzliche Polizisten und Nationalgardisten eingesetzt.

Dampfkochtopf sorgt für Aufregung

Stunden später gab es nur vier Strassen weiter nördlich einen weiteren Polizeieinsatz. Ein Dampfkochtopf sorgte für Aufregung. Er war mit Kabeln versehen, daran ein schwarzes Gerät montiert, offenbar ein Handy. Das Ganze war in einen Plastiksack verpackt. Die Behörden gaben für die Gegend eine SMS-Warnung heraus, die Bewohner sollen nicht an ihre Fenster treten.

Ein Entschärfungskommando habe den Topf mit einem Roboter geborgen und ihn auf einen Schiessplatz transportiert, wo er untersucht wird, berichtet SRF-Korrespondent Thomas von Grünigen.

Behörden «extrem vorsichtig»

Die Behörden sprechen derzeit von einer «vorsätzlichen Tat», aber nicht von Terrorismus. Laut von Grüningen liegt das daran, dass je nachdem wie man Terrorismus definiert, es auch eine politische Motivation braucht. «Weil man nicht weiss, wer hinter der Explosion steckt, sind die Behörden zurückhaltend und man spricht erst von Terrorismus, wenn man weiss, dass es wirklich eine politische motiviert Tat war.»

Internationale Verstrickungen würden nicht ausgeschlossen. Doch seien die Behörden extrem vorsichtig bei ihren Formulierungen, weil sie nicht wüssten, wer hinter der Tat steckt. Auch wüssten sie nicht, ob es einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Ereignissen der letzten Stunden gibt, berichtet von Grünigen.

Dutzende Staats- und Regierungschefs in New York

Nach dem Anschlag sei die Nacht in Manhattan verlaufen wie für einen Samstag üblich, berichtet SRF-Korrespondent von Grünigen: «Die Menschen sind im Ausgang und der Verkehr läuft abgesehen von den gesperrten Strassen weiter. Die New Yorker haben schon schlimmeres er- und überlebt.»

Etwas anders sehe es wohl hinter den Kulissen aus: «In diesen Stunden werden hier für die UNO-Generalversammlung die Staatschefs aus der ganzen Welt erwartet. Deshalb dürften die Ereignisse hinter den Kulissen für ziemlich viel Aufregung sorgen.» Stabs- und Regierungschefs wollen am Montag an einem UNO-Sondergipfel über die weltweit mehr als 65 Millionen Flüchtlinge beraten.

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Bombenexplosion in Seaside Park, New Jersey
Aus Tagesschau vom 18.09.2016.
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Rohrbombe in New Jersey

Bereits am Samstagmorgen (Ortszeit) war im Bundesstaat New Jersey im Badeort Seaside Park eine Bombe explodiert. Der Sprengsatz war an einer Laufstrecke eines geplanten Wohltätigkeitslauf explodiert. Wegen einer Verzögerung hatte das Rennen noch nicht begonnen. Darum wurden auch keine Menschen verletzt.

Das Rennen wurde sofort abgesagt und alle Abfallcontainer entlang der Strecke entfernt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte dem TV-Sender CNN, in einer Mülltonne hätten sich insgesamt vier mit Zeitzündern versehene selbstgebaute Sprengsätze befunden, doch nur einer sei explodiert. Zum Lauf, den die US-Marineinfanterie organisiert hatte, waren fast 3000 Menschen angemeldet.

Über einen möglichen Zusammenhang der beiden Explosionen lässt sich derzeit nichts sagen, «das ist reine Spekulation», sagt Korrespondent von Grüningen in Manhattan. «Es war ja nicht die gleiche Art von Sprengsatz in New Jersey wie damals in Boston».

Erinnerung an Boston

Die USA haben bereits einen derartigen Anschlag erlebt: Im April 2013 waren beim Marathon in Boston zwei Bomben im Zielbereich explodiert. Drei Menschen wurden getötet und 264 weitere verletzt. Einer der beiden Brüder, die das Attentat verübten, wurde auf der anschliessenden Verfolgungsjagd von Polizisten getötet. Der andere, Dschochar Zarnajew, wurde zum Tode verurteilt.

Messerattacke in Minnesota

Messerattacke in Minnesota
Bei einem Messerangriff in einem Einkaufszentrum in St. Cloud im US-Bundesstaat Minnesota sind mindestens acht Menschen verletzt worden. Der mutmassliche Angreifer wurde bei dem Vorfall am Samstagabend erschossen, wie die Polizei mitteilte. Die Attacke reklamierte unterdessen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich. Ein «Soldat des Islamischen Staats» habe die Tat ausgeführt, teilte die IS-nahe Nachrichtenagentur Amak mit. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Zusätzliche Einsatzkräfte

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Nach der Bombenexplosion wurde die Sicherheit in New York verstärkt. 1000 Polizisten und Angehörigen der Nationalgarde sollen dafür sorgen, dass der Alltag nach dem Vorfall vom Samstagabend weitergeht und Anwohner sich sicher fühlen, sagte Gouverneur Andrew Cuomo.

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