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Centre Pompidou und Co. Der britische Star-Architekt Richard Rogers ist tot

  • Der High-Tech-Architekt Richard Rogers starb am Samstag 88-jährig in seinem Haus in London. Das berichteten verschiedene Medien unter Berufung auf die Familie und seinen Sprecher.
  • Richard Rogers galt als einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Architekten weltweit.
  • Sein bekanntestes Bauwerk ist der radikale Kulturpalast Centre Pompidou in Paris, den er zusammen mit dem Italiener Renzo Piano entwarf.
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Archiv: Richard Rogers kehrt das Innere nach aussen
Aus Kulturplatz vom 21.11.2007.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 21 Sekunden.

Der Innenraum des Centre Pompidou lässt sich maximal nutzen, da die Architekten das gesamte Versorgungssystem in künstlerische Elemente verwandelten.

Diese Luftaufnahme aus dem Jahr 2013 zeigt das berühmte Centre Pompidou in Paris.
Legende: Diese Luftaufnahme aus dem Jahr 2013 zeigt das berühmte Centre Pompidou in Paris. Reuters

Rogers hinterlässt seine Frau und vier Söhne. Geboren wurde er am 23. Juli 1933 in eine grossbürgerliche Familie in Florenz, die kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nach London zog. Rogers studierte erst in London, dann mit Norman Foster in Yale. Die beiden gründeten 1963 mit den beiden Architektinnen Su Brumwell und Wendy Cheesman das sogenannte Team 4, woraus sich die britische High-Tech-Bewegung entwickelte.

Richard Rogers posiert im Lloyd's Building in London.
Legende: Richard Rogers posiert im Lloyd's Building in London. Archiv / Reuters

Rogers begriff sich als moderner Funktionalist. In England herrschte damals extreme Wohnungsnot, die nur mit billigen, vorgefertigten Häusern gelindert werden konnte. Doch Rogers entwickelte seinen farbenfrohen, wiedererkennbaren, aber auch anpassungsfähigen Stil, bei dem er sowohl die Gebäudestruktur als auch die Infrastruktur als Designelemente einsetzte.

Vom Versicherungsgebäude bis zum «Cheesegrater»

Nach seinem weltweiten Durchbruch in den 70er-Jahren mit dem Centre Pompidou (1971) entwarf er das Hauptquartier für den Versicherungsmarkt Lloyd's of London; es folgten der Millennium Dome, der Terminal 5 des Flughafens Heathrow sowie das Leadenhall Building im Londoner Finanzbezirk mit dem Spitznamen «Cheesegrater» (Käsereibe). Er war auch verantwortlich für Gebäude am Potsdamer Platz in Berlin.

Der Millennium Dome in London an der Themse.
Legende: Der Millennium Dome in London scheint wie ein Raumschiff zu schweben. Archiv/Reuters

Im Jahr 1991 wurde er zum Ritter geschlagen. 2007 erhielt er den Pritzker-Preis, die höchsten Auszeichnung für Architektur. Die Jury lobte seine «einzigartige Interpretation der Faszination der modernen Bewegung für das Gebäude als Maschine». Er habe Museen revolutioniert, indem er das, was einst elitäre Monumente gewesen seien, in populäre Orte des sozialen und kulturellen Austauschs verwandelt habe, die mit dem Herzen der Stadt verwoben seien.

Rogers hatte aber auch Kritiker: Zu ihnen zählte laut «BBC» auch Prinz Charles, der bei mehreren Gelegenheiten seine Abneigung gegen dessen Entwürfe zum Ausdruck gebracht habe.

Three World Trade Centers kurz vor Rogers' 85. Geburtstag

Den Bau des Three World Trade Centers in Manhattan schloss er kurz vor seinem 85. Geburtstag ab. Auch dieser Wolkenkratzer wird – typisch für Rogers – von einem äusseren Verstrebungssystem aus reflektierendem Glas und Edelstahl zusammengehalten. Das American Institute for Architects verlieh ihm 2019 dafür und für sein Lebenswerk den höchsten Architekturpreis der Vereinigten Staaten, die AIA-Goldmedaille.

Das Three World Trade Center in New York.
Legende: Das Three World Trade Center in New York. zvg

SRF4 News, 19.12.2021, 07:00 Uhr;

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