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Covid-19 in Grossbritannien Britischer Experte kritisiert Johnsons Corona-Politik

  • Gesundheitsexperte Azeem Majeed kritisiert die lasche Corona-Politik der britischen Regierung.
  • Obwohl die Neuinfektionen täglich steigen, sieht Grossbritanniens Regierung um Boris Johnson bislang keinen Anlass für eine Verschärfung der Massnahmen.
  • Im Gegenteil: Gesundheitsminister Sajid Javid verkündete am Sonntag, dass die Regierung eine Impfpflicht für alle nicht in Betracht ziehen werde.
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Archiv: Impfpässe soll es in Grossbritannien nur im Notfall geben
Aus 10 vor 10 vom 14.09.2021.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 15 Sekunden.

Während Länder wie Österreich und die Niederlande derzeit Lockdowns verhängen und die Zahl der Neuinfektionen auch in Grossbritannien stetig zunimmt, bleibt die Regierung um Boris Johnson gelassen. Die Corona-Daten gäben keinen Anlass, um zu Plan B überzugehen, verkündet der britische Premier.

Das beinhaltet der Plan B

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Der Massnahmenkatalog beinhaltet eine Homeoffice-Empfehlung, eine Maskenpflicht in Innenräumen, sowie Impfnachweise für Grossveranstaltungen.

Johnsons Corona-Politik kommt nicht gut an. «Plan B hätte schon vor einer ganzen Weile eingeführt werden sollen», sagt Gesundheitsexperte Azeem Majeed. Der Mediziner vom Imperial College London fügt an, dass sich die britische Regierung dafür entschieden habe, nicht präventiv zu reagieren, sondern frühestens dann, wenn es eigentlich schon zu spät sei.

Booster-Impfungen stocken

Johnsons jüngste Aussagen zur Corona-Welle findet Majeed problematisch. Der Premierminister warnte öffentlich vor der Welle, die den Kontinent überrolle und von der noch niemand wisse, ob sie auch über die englische Küste schwappen werde. Diese Aussage sei schlichtweg «irreführend».

In Grossbritannien sei das Coronavirus sehr wohl ein Problem, findet Majeed. «Seit Juli hatten wir nie weniger als rund 30'000 Fälle pro Tag.» Zuletzt hat sich die Situation weiter zugespitzt. Zuletzt zählte das Land meist 40'000 bis 50'000 Neuinfektionen pro Tag. Die Inzidenz liegt seit Wochen bei rund 400. Knapp 69 Prozent der Bevölkerung sind doppelt geimpft, mit den Booster-Impfungen geht es nur schleppend voran.

Ein Mann mit Glatze und Anzug hält eine Rede.
Legende: Er zieht eine Impfpflicht für alle nicht in Betracht: Grossbritanniens Gesundheitsminister Sajid Javid. Keystone

Die britische Regierung sieht das gelassen und hält an ihrem Kurs fest, den sie seit Mitte Juli fährt. Am sogenannten «Freedom Day» am 19. Juli wurde beschlossen, alle Corona-Massnahmen in Grossbritannien praktisch aufzuheben.

Impfen als «persönliche Entscheidung»

Minimale Anpassungen wurden jedoch veranlasst. So muss das Personal in britischen Pflegeheimen seit Mitte November vollständig geimpft sein. Für den Frühling 2022 hat die britische Regierung zudem eine Impfpflicht für Beschäftigte des englischen Gesundheitsdiensts NHS angekündigt.

«Was eine Impfpflicht für die allgemeine Bevölkerung angeht, so glaube ich nicht, dass wir das jemals in Betracht ziehen würden», sagte Gesundheitsminister Javid allerdings zuletzt. Denn sich impfen zu lassen, sei eine persönliche Entscheidung.

SRF 4 News, 21.11.2021, 18:00 Uhr;

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