Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Deutschland hat gewählt Merkels Sieg mit bitterem Beigeschmack

Jetzt ist es amtlich: Angela Merkel und ihre Union sind die haushohen Siegerinnen der deutschen Bundestagswahl. Es ist allerdings ein Sieg mit bitterem Beigeschmack. Denn die FDP fliegt aus dem Bundestag. Die Kanzlerin muss sich also einen neuen Regierungspartner suchen.

Angela Merkel hat alle in den Schatten gestellt. Auf 41,5 Prozent kommt ihre Union von CDU und CSU laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis. Das sind fast acht Prozent mehr als bei der letzten Wahl.

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht zum Wahlsieg.
Legende: Merkels CDU/CSU kommt im neuen Parlament auf 311 Sitze. Keystone

Kommentatoren überbieten sich mit Superlativen. Doch Merkel bleibt bescheiden, spricht aber immerhin von einem Superergebnis. «Ich darf den Wählerinnen und Wählern versprechen: Wir werden damit verantwortungsvoll und sorgsam umgehen. Herzlichen Dank!» Fast hätte die Union die absolute Mehrheit geschafft, aber nur fast.

«Traurigste Stunde» der FDP

Umgekehrt das Abschneiden der FDP, der bisherigen Regierungspartnerin der CDU/CSU. Da ist von Debakel, Demütigung oder historischer Schmach die Rede. Die FDP verliert 10 Prozent der Stimmen. Mit neu 4,8 Prozent scheidet sie erstmals in ihrer Geschichte aus dem Bundestag aus. «Das ist die bitterste, die traurigste Stunde in der Geschichte dieser Freien Demokratischen Partei», sagte Parteichef Rösler.

Audio
Deutschlands Parteien müssen neue Szenarien aushecken
aus HeuteMorgen vom 23.09.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 18 Sekunden.

Mit 4,7 Prozent schafft es auch die europakritische Partei Alternative für Deutschland (AfD) knapp nicht ins Parlament. Für ihre erste Bundestagswahl ist es aber immerhin ein Achtungserfolg.

Weniger turbulent sind die Verschiebungen im links-grünen Lager. Die SPD hat sich etwas von ihrem historischen Tief von 2009 erholt und steht neu bei gut 25,5 Prozent. Grüne und Linke büssen hingegen Stimmen ein und fallen auf rund 8,5 Prozent. Bei den letzten Wahlen waren ihre Zahlen noch zweistellig.

Deutschland neu geordnet

Die deutsche Politik sieht ab heute anders aus. Kanzlerin Merkel braucht einen neuen Partner. Schwarz-rot, eine grosse Koalition mit der SPD, wäre naheliegend. Parteichef Sigmar Gabriel will aber nicht unter allen Umständen in der Regierung mitwirken. «Es wird immer um Inhalte gehen, und über die ist ja noch gar nicht geredet worden. Das ist jetzt alles eine Angelegenheit der Kanzlerin.» Denkbar ist auch ein Bündnis mit den Grünen. In den Parteien beginnt heute das Aushecken von Szenarien - in einem politisch neu geordneten Deutschland.

Alle Zahlen des Wahlabends in Deutschland auf einen Blick in unserer Grafik.

dpa . infocom

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel