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Aus News-Clip vom 18.12.2014.
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Die Tsunami-Katastrophe 2004 Als sich das Meer das Land holt

Es ist der letzte Sonntag im Jahr 2004. Vor der Küste Sumatras ereignet sich ein gewaltiges Seebeben – das stärkste seit 40 Jahren. An diesem Tag kommt der Indische Ozean dermassen in Bewegung, dass sich auf einer Länge von über 6000 Kilometern die Wassermassen zu einem Tsunami formieren.

Am 26. Dezember 2004 kurz vor acht Uhr morgens Ortszeit ereignet sich 85 Kilometer vor der Nordwestküste der indonesischen Insel Sumatra ein gewaltiges Seebeben. Es erreicht auf der Richterskala die Stärke von 9,1. Das Beben wird als das stärkstes der letzten 40 Jahre in die Geschichte eingehen. Doch was danach folgt, ist noch gewaltiger.

Tsunami

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Der japanische Begriff Tsunami bedeutet ‹grosse Welle im Hafen›. Zur Infografik

Das Unglück entwickelt sich aufgrund der natürlichen Bewegungen der Kontinentalplatten im Indischen Ozean: Die Indisch-Australische Erdplatte schiebt sich unter die Eurasische Platte. An der Grenzfläche zwischen den beiden Platten haben sich über Jahre Spannungen aufgebaut. Diese angestaute Energie entlädt sich plötzlich.

Hier sinkt der Meeresboden ab, dort bäumt er sich auf: Ein 1200 Kilometer langer Abschnitt des Meeresbodens vor Sumatra hebt sich um bis zu acht Meter in die Höhe. Hunderte von Kubikkilometern Meerwasser werden so verdrängt und in Bewegung gebracht. Das ist der Auslöser des Tsunamis. Er breitet sich in alle Richtungen aus.

Tsunami 2004

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Ein Wellenberg rund um den Indischen Ozean

An jenem letzten Sonntag im Dezember 2004 rast der Tsunami mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1000 Kilometern pro Stunde über das offene Meer. Je tiefer der Ozean, desto schneller der Tsunami. Doch auf dem offenen Meer ist nur wenig zu spüren. Je näher der Tsunami aber an die Küste donnert, umso mehr stauchen sich die Wassermassen zusammen – und treffen schliesslich mit einer unglaublichen Wucht an Land. Es ereignet sich eine Katastrophe, wie sie die Welt noch nie zuvor gesehen hat.

Später berichten Fischer, die zu der Zeit auf dem Meer draussen waren, der Meeresspiegel sei um mehrere Meter abgesunken. Ganz ruhig. Da sind keine Wellenbewegungen wie bei einem Sturm. Als ob dem Ozean jemand für kurze Zeit den Stöpsel gezogen hätte. Dann kommt das Wasser zurück.

Vor den Küsten bäumen sich unglaubliche Wassermassen auf und rasen auf die Küsten zu. Von Indonesien bis ins 2000 Kilometer entfernte Südindien, bis an die über 6000 Kilometer entfernte afrikanische Ostküste. In 13 Ländern hat die Katastrophe verheerende Folgen.

Banda Aceh wird weggefegt

Als erstes nimmt sich das Wasser um 08.14 Uhr Ortszeit die 5000 Kilometer lange Inselkette Indonesien. Die Nordwestspitze der Insel Sumatra mit der Provinz Aceh und deren Hauptort Banda Aceh wird erheblich verwüstet. Eine Viertelmillion Menschen leben hier.

Die kilometerbreiten Wassermassen greifen sich alles; Schiffe, Strassen, Autos, Häuser, Menschen. Der Tsunami reisst mit einer unglaublichen Wucht zuerst alles ins Landesinnere, um es wenig später wieder Richtung Meer hin zu ziehen.

Fast eine Viertelmillion Menschen sterben

Die Welt spendet

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Die Naturkatastrophe in Südasien hat weltweit unglaubliche Betroffenheit und Solidarität ausgelöst. Regierungen leisten Hilfszahlungen, private Hilfsorganisationen sammeln sehr viel Geld. Auch in der Schweiz kamen rund 300 Millionen Franken an Spenden zusammen.

Fünf Minuten später, es ist 08.20 Uhr auf Sumatra, erfasst der Tsunami die indische Inselgruppen Andamanen und Nikobaren. Das Wasser peitscht weiter und erfasst 75 Minuten nach dem Beben die Küsten von Thailand. Wenig später trifft er auf Sri Lanka. Eineinhalb Stunden nach dem Seebeben peitscht die Wasserwand auf das indische Festland, weitere 40 Minuten später auf die Malediven und fast neun Stunden später auf Kenia.

Fast 15 Millionen Menschen sind von der Katastrophe betroffen: In der indonesischen Provinz Aceh sterben 115’000 Menschen, auf Sri Lanka 40'000, in Indien über 10'000, in Thailand knapp 5500. Somalia, das fast 6000 Kilometer weit weg liegt, beklagt 300 Todesopfer. Unter den Toten, vor allem in den Ferienparadiesen in Südasien, befinden sich auch Tausende Touristen, darunter auch Schweizer.

Diese beispiellose Katastrophe an jenem letzten Sonntag des Jahres 2004 hat insgesamt rund eine Viertelmillion Menschen in den Tod gerissen, Hunderttausende verletzt, fast drei Millionen Menschen obdachlos gemacht.

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