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Dramatische Lage in Nordsyrien Dutzende Kämpfer bei Gefechten um Afrin getötet

  • In Afrin geht das Blutvergiessen trotz der vom UNO-Sicherheitsrat für ganz Syrien geforderten Waffenruhe weiter.
  • Bei einem Angriff türkischer Kampfflugzeuge im Norden der syrischen Region starben laut einer oppositionsnahen Gruppe mindestens 17 Menschen.
  • Die türkischen Streitkräfte meldeten acht weitere Tote in den eigenen Reihen – die Zahl steigt damit auf insgesamt 41 seit Beginn der Afrin-Offensive am 20. Januar.

Türken melden Verluste: Bei der türkischen Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG im nordsyrischen Afrin ist es zu schweren Gefechten mit zahlreichen Toten auch bei den türkischen Streitkräften gekommen. Die türkische Armee meldete, am Donnerstag seien insgesamt acht ihrer Soldaten getötet und 13 weitere verletzt worden.

Tote und Verletzte bei syrischen Milizen und YPG: Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, türkische Artillerie habe in der Region Afrin zwei gegnerische Stellungen bombardiert. Dabei seien 14 Kämpfer regierungstreuer syrischer Milizen sowie drei YPG-Kämpfer getötet worden. Zudem gebe es Schwerverletzte.

Keine Angaben zu Umständen: Regierungstreue syrische Kämpfer waren Anfang vergangener Woche in Afrin eingerückt, um die YPG im Kampf gegen die türkische Armee zu unterstützen. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, bei Angriffen des «türkischen Regimes» seien am Donnerstagabend 20 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Einzelheiten zu den Opfern nannte Sana nicht. Die türkischen Streitkräfte machten ebenfalls keine Angaben dazu, wie ihre acht Soldaten getötet wurden. Türkische Medien berichteten von schweren Gefechten.

Bilanz aus türkischer Sicht: Seit Beginn der Afrin-Offensive am 20. Januar wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums vom Freitag 41 türkische Soldaten und 116 verbündete Kämpfer der Freien Syrischen Armee (FSA) getötet, wie die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Die türkische Armee teilte am Freitag mit, seit Beginn der «Operation Olivenzweig» in Afrin seien 2295 «Terroristen neutralisiert» worden.

Verstoss gegen UNO-Resolution: Laut der Nachrichtenagentur Sana hat die Türkei erneut gegen die Forderung des UNO-Sicherheitsrates nach einer 30-tägigen Waffenruhe in Syrien verstossen. Die Regierung in Ankara vertritt dagegen den Standpunkt, dass die Offensive gegen die aus ihrer Sicht terroristische YPG nicht von der Resolution betroffen sei. Die USA haben allerdings deutlich gemacht, dass die Türkei in Afrin aus ihrer Sicht daran gebunden ist.

Fünfstündige Waffenruhe in Ost-Ghuta

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Im belagerten syrischen Rebellengebiet Ost-Ghuta nahe der Hauptstadt Damaskus gilt unterdessen den vierten Tag in Folge eine fünfstündige Waffenruhe, die Syriens Verbündeter Russland angeordnet hatte. Sie soll dazu dienen, Hilfslieferungen für notleidende Menschen zu ermöglichen. Zudem sollen Zivilisten die Möglichkeit erhalten, das umkämpfte Gebiet zu verlassen. Allerdings kam es in den vergangenen Tagen bislang nicht dazu. Regierung und Rebellen warfen sich gegenseitig vor, gegen die Feuerpause verstossen zu haben. In Ost-Ghuta sind rund 400’000 Menschen seit Jahren fast vollständig von der Aussenwelt abgeschlossen. Die humanitäre Lage ist dramatisch. Die Region hatte in den vergangenen Tagen eine der heftigsten Angriffswellen der Armee seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 erlebt.

Audio
Hilfskonvoi erreicht erstmals Region Afrin
aus SRF 4 News aktuell vom 02.03.2018.
abspielen. Laufzeit 38 Sekunden.

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