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Polizei stürmt Café in Sydney
Aus News-Clip vom 15.12.2014.
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International Drei Tote bei Geiselnahme in Sydney

Die Polizei hat das Café in Sydney gestürmt, in dem sich ein Geiselnehmer mit zahlreichen Geiseln stundenlang verschanzt hielt. Zeugen zufolge waren Explosionen und Schüsse zu hören. Drei Personen wurden laut Polizei getötet, darunter der Geiselnehmer. Drei Geiseln und ein Polizist wurden verletzt.

  • Die Geiselnahme im australischen Sydney ist beendet.
  • Die Polizei stürmte das Café, in dem der Geiselnehmer 20 bis 30 Personen 16 Stunden lang festhielt, am Dienstagmorgen, um 2.10 Uhr (Ortszeit).
  • Laut Polizei starben drei Personen, darunter der Geiselnehmer. Vier Personen wurden verletzt.
  • Der Geiselnehmer heisst Man Haron Monis. Er ist ein 50-jähriger, selbsternannter Prediger. Er lebt als iranischer Flüchtling in Australien.

Schwerbewaffnete Sicherheitskräfte haben das Lindt Chocolat Café am Martin Place in Sydney gestürmt. Darin hatte sich ein Geiselnehmer während fast 16 Stunden mit zahlreichen Geiseln verschanzt. Zeugen zufolge waren neben lauten Explosionen auch Schüsse zu hören.

Nach Angaben der Polizei kamen drei Personen ums Leben. Bei den Toten handelt es sich um einen 34-jährigen Mann und eine 38-jährige Frau. Auch der Geiselnehmer wurde getötet. Drei Geiseln und ein Polizeibeamter wurden verletzt. Sie werden im Spital behandelt.

Einige Geiseln konnten flüchten

Seit Montagmorgen (Ortszeit) hatte der bewaffnete Geiselnehmer 20 bis 30 Personen in seiner Gewalt. Während der Geiselnahme konnten fünf Geiseln aus dem Café flüchten.

Das ist der Geiselnehmer: Man Haron Monis.
Legende: Der Geiselnehmer auf einer Aufnahme von 2009. Keystone/ Archiv

Der Geiselnehmer heisst Man Haron Monis und ist ein iranischer Flüchtling. Der 50-Jährige hat laut Polizei Hassbriefe an die Familien von im Ausland getöteten Soldaten verschickt.

Er sei wegen sexuellen Übergriffen in mehr als 40 Fällen sowie wegen Beihilfe zum Mord an seiner Ex-Frau angeklagt, berichteten Medien. Zuvor hatte es noch geheissen, dass er wegen eines sexuellen Übergriffs verurteilt worden war.

Geiselnehmer soll Bomben versteckt haben

Der australische Premierminister Tony Abbott hatte während der Geiselnahme gesagt, es gebe Anzeichen für einen politischen Hintergrund. Der Polizeichef betonte hingegen, er könne einen Terrorhintergrund nicht bestätigen. Die Polizei appellierte an die Medien, über mögliche Forderungen nicht zu berichten.

Laut dem Fernsehsender «Network 10» berichteten zwei Geiseln, dass der Geiselnehmer Bomben in Sydney versteckt habe.

Audio
Geiselnahme in Café in Sydney beendet
aus Echo der Zeit vom 15.12.2014.
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Fernsehsender hatten die Geiseln gezeigt, wie sie im Café eine schwarze Fahne mit arabischen Schriftzeichen hochhalten. Darauf stand in weisser Schrift das muslimische Glaubensbekenntnis: «Es gibt keinen anderen Gott als Allah. Mohammed ist der Botschafter von Gott.» Eine solche Flagge werde auch von Dschihadisten in Syrien und im Irak verwendet, sagte ein Terrorexperte im Fernsehen.

Der australische Grossmufti und der Nationale Rat der Imame Australiens verurteilten die Geiselnahme.

Auch das Opernhaus wurde evakuiert

Das Gebiet am Martin Place im Geschäftsviertel von Sydney war weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Gebäude wurden geräumt, auch das nahegelegene US-Konsulat.

Medien hatten kurz nach den ersten Meldungen über die Geiselnahme berichtet, dass auch das weltberühmte Opernhaus in Sydney wegen eines verdächtigen Paketes evakuiert worden sei. Offenbar handelte es sich dabei aber um eine Vorsichtsmassnahme. Nach Angaben der Polizei gab es keine weiteren Zwischenfälle in der Stadt.

Alarmzustand seit September

Australien ist seit September unter erhöhtem Terroralarm. Es gilt Alarmstufe drei der vierstufigen Skala, was bedeutet: «Terroranschlag wahrscheinlich». Im September vereitelte die Polizei – nach eigenen Angaben – einen Anschlag auf australischem Boden.

Das Land hatte die Pässe von einigen Dutzend eingebürgerten Landsleuten eingezogen, um sie daran zu hindern, sich der IS-Terrormiliz in Syrien und dem Irak anzuschliessen.

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