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Europawahlen Europa hat gewählt: Die Resultate auf einen Blick

28 Länder, 28 unterschiedliche Wahlsysteme, 751 Abgeordnetenplätze im Europaparlament und rund 400 Millionen Wahlberechtigte: Ein Überblick über die Ergebnisse und Zwischenresultate.

Übersicht aller EU-Länder

Belgien (21 Sitze)

Die Neu-Flämische Allianz der Nationalisten im Norden des Landes
erzielte die stärksten Gewinne und ist Wahlsiegerin. Es folgen die Liberalen und
die flämischen Christdemokraten. Bei den französischsprachigen Abgeordneten
liegen die Sozialisten und die frankophonen Liberalen vorne. Wahlbeteiligung:
90 Prozent (Wahlzwang). Wegen Problemen mit einem neuen System
elektronischer Stimmabgabe liess das Ergebnis der Wahlen für das nationale
Parlament und für das EU-Parlament auf sich warten.

Bulgarien (17 Sitze)Die oppositionelle bürgerliche GERB gewinnt mit klarem Vorsprung vor den regierenden Sozialisten (PES) von Sergej Stanischew. GERB-Chef Boiko Borissow forderte den «umgehenden Rücktritt» der Regierung, obwohl der kleinere Koalitionspartner, die Türkenpartei DPS, gut abschnitt. Die EU-feindliche Ataka verfehlt diesmal den Sprung ins EU-Parlament. Wahlbeteiligung: 35,5 Prozent.
Dänemark (13 Sitze)Die rechtspopulistische Dänische Volkspartei («Dansk Folkeparti») ist stärkste Kraft des Landes. Die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt landet auf Platz 2. Wahlbeteiligung: 56,4 Prozent.
Deutschland (96 Sitze)Trotz Einbussen bestätigen die Unionsparteien in Deutschland ihre Vorrangstellung. Die SPD legt nach ihrem Tief 2009 deutlich zu. Die euroskeptische Alternative für Deutschland (AfD) erreicht bei ihrer ersten Europawahl sieben Sitze im EU-Parlament. Wahlbeteiligung: 47,9 Prozent.
Estland (6 Sitze)

Die regierende wirtschaftsliberale Reformpartei gewinnt zwei
Mandate, ihr sozialdemokratischer Koalitionspartner erhält einen Sitz. Die
beiden Oppositionsparteien schicken je einen Parlamentarier nach Strassburg,
ein weiterer der sechs estnischen Sitze ging an einen unabhängigen Kandidaten. Wahlbeteiligung:
36,44 Prozent.

Finnland (13 Sitze)Die rechtspopulistische Partei Wahre Finnen kommt laut vorläufigem Endergebnis auf zwei Sitze im neuen EU-Parlament. Stärkste Kraft wird die zu den europäischen Konservativen gehörende Nationale Koalitionspartei, auf Rang zwei liegt die Zentrumspartei. Wahlbeteiligung: 40,9 Prozent.
Frankreich (74 Sitze)

Der rechtsextreme Front National (FN) liegt nach Angaben des
Innenministeriums erstmals bei einer nationalen Wahl vorn. Die konservative UMP
wird zweitstärkste Kraft. Abgeschlagen rangieren die regierenden Sozialisten
von Präsident François Hollande. Wahlbeteiligung: 42,4 Prozent.

Griechenland (21 Sitze)Die oppositionellen radikalen Linken (Syriza) um den europaweiten Linken-Spitzenkandidaten Alexis Tsipras sind stärkste Kraft in Griechenland. Die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia landet auf Platz zwei. Drittstärkste Kraft ist die rechtsradikale und rassistische Partei Goldene Morgenröte. Als Folge des Wahlsieges fordert Tsipras vorgezogene Parlamentswahlen in seinem Land. Wahlbeteiligung: 58,2 Prozent.
Grossbritannien (73 Sitze)Einen deutlicher Erfolg verzeichnet die rechtspopulistische UKIP. Die Partei schickt 24 Abgeordnete nach Strassburg, elf mehr als bisher. Parteichef Nigel Farage bezeichnet den Wahlausgang als «aussergewöhnlichstes Ergebnis seit 100 Jahren». Einbussen müssen die Konservativen von Premierminister David Cameron hinnehmen. Die Auszählung war am Montag noch nicht beendet. Wahlbeteiligung: 36 Prozent.
Irland (11 Sitze)Die irischen Wähler strafen ihre Regierung ab. Die konservative Fine-Gael-Partei von Premier Enda Kenny kommt laut Hochrechnung nur auf 22 Prozent, die mit regierenden Sozialdemokraten liegen deutlich dahinter. Unabhängige profitieren. Am zweit meisten Stimmen macht die linksgerichtete Sinn-Fein-Partei um Ex-IRA-Mann Gerry Adams. Wahlbeteiligung:51,6 Prozent.
Italien (73 Sitze)Die Demokratische Partei (PD) von Regierungschef Matteo Renzi hat die erste Bewährungsprobe nach dem Machtantritt bestanden. Seine PD wird stärkste Kraft. Dahinter folgt die populistische Fünf-Sterne- Bewegung (M5S) des Komikers Beppe Grillo. Die konservative Oppositionspartei Forza Italia (FI) von Ex- Regierungschef Silvio Berlusconi landet auf Platz drei. Wahlbeteiligung: 60 Prozent.
Kroatien (11 Sitze)Die oppositionellen Konservativen (HDZ) haben klar gewonnen. Sie stellen sechs der elf kroatischen EU-Abgeordneten. Die regierenden Sozialdemokraten schicken vier Parlamentarier nach Brüssel und Strassburg. Die Grünen werden im Europarlament mit einem Abgeordneten vertreten sein. Die Wahlbeteiligung beim jüngsten EU-Mitglied lag bei 25,2 Prozent.
Lettland (8 Sitze)Grosser Gewinner in Lettland ist der EU-freundliche Einheitsblock von Regierungschefin Laimdota Straujuma mit vier der acht lettischen Sitze. Mit der Russischen Union Lettlands gewinnt auch eine prorussische Partei ein Mandat im EU-Parlament. Je ein Sitz geht an das Harmoniezentrum und die beiden anderen Mitte-Rechts- Regierungsparteien.Wahlbeteiligung: 30 Prozent.
Litauen (11 Sitze)

Sieger sind die oppositionellen Christdemokraten knapp vor
den regierenden Sozialdemokraten. Drittstärkste Kraft werden die Liberalen vor
den drei anderen Koalitionsparteien. Auch dem Bauern- und Grünenbund gelang der
Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde. Wahlbeteiligung: Hohe 47,28 Prozent wegen
der ebenfalls durchgeführten Stichwahl um das Präsidentenamt.

Luxemburg (6 Sitze)Stärkste politische Kraft wird die oppositionelle Christlich-Soziale Volkspartei (CSV) des langjährigen Regierungschefs Jean-Claude Juncker. Die drei Regierungsparteien verlieren hingegen: Die Grünen werden zweitstärkste Partei, die Liberalen drittstärkste und die Sozialdemokraten viertstärkste Kraft. Wahlbeteiligung: 90 Prozent (Wahlpflicht).
Malta (6 Sitze)Deutlich vorn liegt die sozialdemokratische Labour Partei von Regierungschef Joseph Muscat (PL). An zweiter Stelle landet die grösste Oppositionspartei, die konservative Nationalistische Partei (PN). Wahlbeteiligung: 74,8 Prozent.
Niederlande (26 Sitze)Stärkste Parteien sind die europafreundlichen Christdemokraten und die linksliberale Partei D66. Die Anti-Europa-Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders wird trotz Verlusten im Vergleich zu 2009 drittstärkste Kraft. Wahlbeteiligung: 37 Prozent.
Österreich (18 Sitze)Die konservative ÖVP bleibt in Österreich stärkste Kraft. Zweitstärkste Partei dahinter wird die sozialdemokratische SPÖ. Deutlich zugelegen kann die rechte FPÖ, die drittstärkste Kraft wird.  Wahlbeteiligung: 45,7 Prozent.
Polen (51 Sitze)In Polen ist das Rennen noch offen (Stand: 26.5., 14:00 Uhr). Leicht in Führung liegen die Nationalkonservativen von der Partei «Recht und Gerechtigkeit» (PiS). Die liberalkonservative Bürgerplattform (PO) liegt knapp dahinter. Den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schafften auch das Linksbündnis SLD, die euroskeptische KNP sowie die Bauernpartei PSL.Wahlbeteiligung: 22,7 Prozent. 
Portugal (21 Sitze)

Portugals Wähler verpassten der konservativen Regierung
einen Denkzettel. Laut vorläufigen amtlichen Ergebnissen liegt die «Allianz
Portugal» der Koalitionspartner PSD und CDS/PP nach heftigen Verlusten auf Rang
zwei hinter der Sozialistischen Partei. Wahlbeteiligung: 34,5 Prozent.

Rumänien (32 Sitze)Rumäniens regierende Sozialisten (PSD) gewinnen die Wahl haushoch. Zweitstärkste Kraft wurde die oppositionelle Nationalliberale Partei (PNL). Das in zwei Parteien zersplitterte bürgerliche Lager belegt die Plätze drei und vier. Wahlbeteiligung: 32,1 Prozent. 
Schweden (20 Sitze)Wenige Monate vor der Parlamentswahl im September haben die Schweden ihrer Regierung einen kräftigen Dämpfer verpasst.Die konservative «Moderate Sammlungspartei» von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt wird nur noch drittstärkste Kraft. Wahlsieger sind die Sozialdemokraten. Zweitstärkste Kraft werden die Grünen. Wahlbeteiligung: 48,8 Prozent.
Slowakei (13 Sitze)Die sozialdemokratische Regierungspartei siegt und bekommt vier Sitze im EU-Parlament, die restlichen neun verteilen sich auf sieben Splitterparteien. Wahlbeteiligung: 13 Prozent.
Slowenien (8 Sitze)Die konservative Oppositionspartei SDS gewinnt klar. Sie sichert sich mit 24,9 Prozent der Stimmen drei der acht slowenischen Sitze. Eine ebenfalls konservative Wahlkoalition landet auf Platz zwei. Mehrere kleine Parteien schicken je einen Abgeordneten nach Brüssel. Wahlbeteiligung: 20,9 Prozent.
Spanien (54 Sitze)Die regierende konservative Volkspartei (PP) gewinnt die Europawahl in Spanien zwar knapp, erleidet aber im Vergleich zum Urnengang von 2009 herbe Verluste. Sechs Jahre nach Ausbruch der schlimmen Wirtschaftskrise strafen die spanischen Wähler allerdings auch die sozialdemokratisch orientierte Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE) ab, die das Land bis Ende 2011 regiert hat. Wahlbeteiligung: 45,9 Prozent.
Tschechien (21 Sitze)Nur vier Monate nach seinem Amtsantritt hat Ministerpräsident Bohuslav Sobotka eine Wahlschlappe erlitten. Seine sozialdemokratische CSSD landet nur auf dem dritten Platz. Stärkste Kraft wird der Koalitionspartner ANO des Grossunternehmers Andrej Babis. Wahlbeteiligung: 18 Prozent.
Ungarn (21 Sitze)Die regierende rechtskonservative Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban gewinnt deutlich. Die oppositionelle rechtsextreme Partei Jobbik (Die Besseren) überholt erstmals die Sozialistische Partei (MSZP) bei einer Wahl. Wahlbeteiligung: 28,9 Prozent.
Zypern (6 Sitze)Deutlicher Sieg für die pro-europäische konservative Partei Demokratische Gesamtbewegung (DISY). Zweitstärkste Kraft wird die Linkspartei AKEL. Wahlbeteiligung: 43,9 Prozent.

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