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International Ex-Sportler Pistorius kommt doch nicht aus dem Gefängnis

In Südafrika wird Oscar Pistorius vorerst nicht aus der Haft entlassen – das Justizminiterium hat eine entsprechende Entscheidung aufgeschoben. Der zuständige Minister will den Beschluss des Bewährungskomitees nochmals prüfen.

Zwei Tage vor der geplanten Haftentlassung von Oscar Pistorius auf Bewährung hat das Justizministerium die Entscheidung vorläufig ausgesetzt. Damit muss der beinamputierte frühere Sprinter wohl im Gefängnis bleiben.

Der Beschluss des Bewährungskomitees, ihn nach nur zehn Monaten Haft in den Hausarrest zu entlassen, sei verfrüht gewesen und bedürfe einer neuen Überprüfung, erklärte Minister Michael Masutha. Ministeriumssprecher Mthunzi Mhaga sagte, es gebe noch keinen Termin für die Überprüfung der Bewährungsentscheidung durch die ranghöhere Instanz.

Widerspruch zu geltendem Recht

Damit scheint die geplante Entlassung des beinamputierten Ex-Sprinters in den Hausarrest am Freitag sehr unwahrscheinlich. Südafrikanische Juristen sagten, in normalen Fällen sei es undenkbar, die Überprüfung einer solchen Entscheidung innerhalb eines Tages zu organisieren.

Das Justizministerium erklärte, die Entscheidung, ihm schon im Juni die Entlassung in den Hausarrest zu gewähren, stehe im Widerspruch zu geltendem Recht. Demnach kann eine solche Entscheidung erst getroffen werden, wenn ein Straftäter ein Sechstel der Haftstrafe abgeleistet hat. Bei Pistorius wird dies erst am Freitag der Fall sein, wenn er zehn Monate seiner fünfjährigen Haftstrafe abgeleistet haben wird.

Einst ein beliebter Star

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Pistorius wurden als Kind wegen eines Gendefekts die Beine unterhalb der Knie amputiert. Als Sprinter wurde er weltweit bekannt, als er mit seinen High-Tech-Prothesen bei den Paralympics Rekorde brach. Ganz Südafrika war stolz auf den wild-entschlossenen Sportler. Seine Beziehung zu Reeva brachte die beiden auch in die Klatschspalten der Zeitungen.

Verhängnisvoller Valentinstag

Der Minister ordnete die Überprüfung der Entscheidung nach einer Petition einer Gruppe von Frauenrechtlerinnen an. Viele Südafrikaner sind überzeugt, dass der wohlhabende weisse Pistorius von der Justiz eine Vorzugsbehandlung bekam – was Druck auf die Regierung ausübte.

Der 28-jährige Pistorius hatte am Valentinstag 2013 seine damalige Freundin Reeva Steenkamp durch eine geschlossene Toilettentür erschossen. Er sagt, er habe hinter der Tür einen Einbrecher befürchtet.

Die Staatsanwaltschaft legte Berufung gegen das Urteil ein, um eine Verurteilung zu einer längeren Haftstrafe zu erreichen. Das oberste Berufungsgericht wird sich den Fall im November vornehmen. Experten halten es für wahrscheinlich, dass Pistorius eine längere Gefängnisstrafe bekommen wird.

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