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International Fahnder tappen bei Vierfachmord in Annecy im Dunkeln

Die Bluttat ereignete sich im September 2012: Auf einem Waldparkplatz werden eine britische Familie und ein Radfahrer erschossen. Nur die beiden kleinen Töchter überleben. Die Polizei hat trotz einer Festnahme keine heisse Spur.

Im Falle des mysteriösen Vierfachmords in den französischen Alpen haben die Fahnder auch nach der Festnahme eines Mannes keine weiteren wichtigen Anhaltspunkte zur Tat. Dies sagte der Staatsanwalt der Stadt Annecy.

Am Dienstag war ein Mann aus der Region aufgrund eines Phantombilds festgenommen worden. Das Bild wurde nach den Angaben von Waldarbeitern angefertigt, die nach den Morden Anfang September 2012 in unmittelbarer Nähe des Tatorts einen bärtigen Mann mit einem Helm auf einem Motorrad gesehen hatten.

Video
Festnahme im Mordfall von Annecy
Aus Tagesschau vom 19.02.2014.
abspielen. Laufzeit 39 Sekunden.

Bei Hausdurchsuchungen sind bisher weder die Tatwaffe, noch der fragliche Helm, noch das von den Arbeitern beschriebene Motorrad gefunden worden. Die Untersuchung des Handys des Mannes hat lediglich ergeben, dass er sich zum fraglichen Zeitpunkt in der Nähe des Tatortes aufgehalten hat. Dies lässt aber keine Schlüsse zu, da der Mann Angehörige ganz in der Nähe des Waldparkplatzes hat und in der Gegend oft auf Jagd geht. Auch die Ähnlichkeit mit dem Phantombild hat der Staatsanwalt relativiert.

Zudem gibt es keine Hinweise auf eine Verbindung des 48-Jährigen mit den Opfern. Für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gibt es daher keine ausreichenden Verdachtsmomente.

Arbeitsstelle in der Schweiz

Der Festgenommene ist Franzose, ehemaliger Polizist und arbeitet heute für ein Sicherheitsunternehmen in der Schweiz. Zudem ist der Mann, der rund zehn Kilometer von dem Tatort entfernt wohnt, ein begeisterter Jäger und Waffensammler. Bei Hausdurchsuchungen sind rund 40 Schusswaffen, vor allem aus dem Zweiten Weltkrieg, grosse Mengen an Munition sowie Sprengstoff und Zünder sichergestellt worden.

Möglicherweise ist der Mann in einen Waffenhandel verstrickt. Im Zusammenhang mit dieser These ist auch einer seiner Freunde in Polizeigewahrsam genommen worden. Zudem werden Angehörige des Mannes weiter verhört.

Ganze Familie hingerichtet

Die Morde hatten im September 2012 für Entsetzen gesorgt: Auf einem Waldparkplatz in der Nähe der Ortschaft Chevaline bei Annecy wurden der aus dem Irak stammende Brite Saad al-Hilli, seine Frau Ikbal, deren Mutter und ein laut Ermittlern wohl zufällig vorbeikommender französischer Radfahrer mit Kopfschüssen regelrecht hingerichtet.

Die beiden damals vier und sieben Jahre alten Töchter der al-Hillis überlebten wie durch ein Wunder. Das ältere Mädchen wurde aber schwer verletzt. Ihre kleine Schwester hatte sich unter der Leiche ihrer Mutter versteckt und blieb unversehrt.

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