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Nach den Verhaftungen die Reformen
Aus Tagesschau vom 03.12.2015.
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International Fifa will sich neu erfinden

Amtszeitbeschränkung, Offenlegung der Saläre von Topfunktionären und das Ende des Exekutiv-Komitees: Nach all den Skandalen will sich die Fifa neu aufstellen und verordnet sich ein straffes Reformpaket.

Das Fifa-Exekutivkomitee hat ein umfassendes Reformpaket bewilligt und den Weg für eine Neuorganisation der Führungsspitze im skandalumwitterten Fussball-Weltverband frei gemacht. Es hat sich auf folgende Inhalte geeinigt:

  • Die Amtszeit für Präsidenten wird auf 12 Jahre beschränkt.
  • Das 26-köpfige Exekutiv-Komitee wird durch das Council ersetzt und auf 36 Mitglieder aufgestockt. Dem Council unterliegt die strategische Führung der Fifa.
  • Das Management mit einem CEO und neun Mitgliedern führt die Geschäfte.
  • In den Leitungsgremien soll eine Frauenquote eingeführt werden.
  • Alle Mitglieder der Fifa-Komitees sollen sich künftig Integritäts-Checks unterziehen.

Der Tag des Neuanfangs der Fifa begann mit einem Paukenschlag. Um 6.00 Uhr verhafteten die Behörden im Züricher Fünf-Sterne-Hotel Baur au Lac die beiden Vize-Präsidenten Juan Angel Napout (Paraguay) und Alfredo Hawit (Honduras). Es geht um Bestechung in Millionenhöhe.

Ungeachtet des neuen Skandals – oder gerade deswegen – zeigt sich das Exekutiv-Komitee der Fifa (Exko) reformwillig und bringt weitreichende Änderungen auf den Weg.

Alterslimit für Funktionäre abgelehnt

Das Exko wird es in der heutigen Form nicht mehr geben. An seine Stelle tritt das Fifa-Council mit 36 Mitgliedern. Mindestens sechs davon sollen Frauen sein, aus jeder der sechs Konföderationen mindestens eine. Die Amtszeit der Entscheidungsträger einschliesslich des Fifa-Präsidenten soll auf maximal zwölf Jahre begrenzt werden.

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Einschätzungen von SRF-Sportredaktor Ueli Reist
aus Info 3 vom 03.12.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 23 Sekunden.

Abgelehnt hat das Fifa-Exekutivkomitee ein Alterslimit für Funktionäre. Im ursprünglichen Papier von Reformkommissions-Chef François Carrard war eine Beschränkung auf 74 Jahre vorgesehen.

Mehr Macht bekommt dagegen der Generalsekretär, der dem Generalsekretariat vorsteht. Dieses trifft die wesentlichen Management-Entscheide.

Integritäts-Check obligatorisch

Dubiose Gestalten im Weltverband – wie Hawit und Napout – sollen künftig mit strengen Integritätschecks aussortiert werden, die Mitglieder des künftigen Council würden aber weiter von den Konföderationen entsandt. Endgültig verabschieden muss das Paket der Fifa-Kongress aller 209 Nationalverbände am 26. Februar 2016.

Die offensichtlich geplante Aufstockung der Weltmeisterschaften auf 40 Teilnehmer ab der Endrunde 2026, die das Exko alleine hätte beschliessen können, wurde dagegen verschoben. «Das Thema wurde zunächst zur weiteren Prüfung an die Administration gegeben», sagte Niersbach. Wegen der Exko-Sitzung waren erneut viele hochrangige Fussball-Funktionäre nach Zürich gereist.

Ueli Reist: «Schwer zu sagen, ob den Worten Taten folgen»

«Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass es künftig zumindest sauberer vonstatten geht: Es gibt mehr Überwachung, die Finanzströme müssen offen gelegt werden, die Gremien kontrollieren sich besser. Das Problem könnte sein, dass all dies mit denselben Leuten gemacht wird, die für das Chaos in der Fifa gesorgt haben. Sie haben die Reformen zwar einstimmig gutgeheissen. Ob sie wirklich willens sind, sie dann auch umzusetzen, bleibt abzuwarten. Das letzte Wort hat der Fifa-Kongress, der am 26. Februar tagt. Dann wird auch der neue Fifa-Präsident gewählt. Domenico Scala, der Chefsaufseher dieser Übergangszeit des Weltfussballverbands, liess verlauten, die Präsidenten der einzelnen Verbände hätten zugesichert, für die Reformen zu stimmen. Tun sie das nicht, wäre es ein ziemliches Debakel.»

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