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International Geiselnehmer fordern Ende des Militäreinsatzes in Mali

Zahlreiche Ausländer sind weiter in der Gewalt islamistischer Terroristen. Das Terrain auf einem Gasfeld in Algerien ist umstellt. Die Täter sprechen von Rache für Mali und fordern ein Ende des französischen Militäreinsatzes sowie die Freilassung von Gesinnungsgenossen.

Video
Einschätzungen von Michael Gerber («Tagesschau», 16.01.2013)
Aus News-Clip vom 16.01.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 10 Sekunden.

Einen Tag nach dem Überfall von mutmasslichen al-Kaida-Kämpfern auf ein Gasfeld im Osten Algeriens ist die Lage weiterhin unklar. Mindestens zwei Menschen – ein Brite und ein Algerier – wurden getötet, mindestens sieben verletzt. Zahlreiche Ausländer sind weiter in der Gewalt der Terroristen. Algerien lehnt Verhandlungen mit den Geiselnehmern ab.

Audio
«Es ist nicht zu begreifen, wie die kleine Gruppe das Feld einnehmen konnte», Beat Stauffer, Journalist
aus SRF 4 News aktuell vom 17.01.2013.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 38 Sekunden.

Geiselnehmer: Strafe für Überflugrechte

Die islamistischen Geiselnehmer fordern nach Informationen der mauretanischen Nachrichtenagentur AMI ein Ende des französischen Militäreinsatzes in Mali. Ein Sprecher der Geiselnehmer sagte der Agentur, der Angriff sei die Strafe dafür, dass Algerien französischen Militärflugzeugen Überflugrechte eingeräumt habe. Im weiteren wollen die Terroristen die Freilassung von 100 in Algerien inhaftierten Islamisten erzwingen.

Nach Darstellung des algerischen Innenministeriums nahmen sie zunächst einen Bus ins Visier, der mit einer Gruppe von Ausländern zum Flughafen aufbrechen wollte. Dabei soll es Tote und Verletzte gegeben haben. Danach seien die Islamisten in den Industriekomplex eingedrungen und hätten eine «unbestimmte» Anzahl Geiseln genommen.

Innenministerium: Belmochtar ist Anführer

Die Terrorgruppe wird nach Angaben des algerischen Innenministers Dahou Ould Kablia von dem einäugigen Islamisten Mochtar Belmochtar angeführt. Es handle sich um etwa 20 bewaffnete Männer, die aus Algerien stammten, sagte der Innenminister am Mittwochabend.

Sicherheitskräfte haben nach seinen Angaben das Gasfeld In Amenas umstellt. Die Geiseln seien in einem Teil des Geländes zusammengetrieben worden. Laut  algerischer Medien sollen die Terroristen gedroht haben, das Gasfeld in die Luft zu sprengen, falls die Armee zur Befreiung der Geiseln ansetzen sollte.

Das Gasfeld In Amenas wird von den Mineralölkonzernen BP und Statoil sowie der staatlichen algerischen Gesellschaft Sonatrach betrieben. Es liegt im Osten Algeriens nahe der Grenze zu Libyen mitten in der Wüste Sahara. Nach Angaben von Statoil ist das Gasfeld inzwischen abgeschaltet.

Widersprüchliche Zahlen zu Geiseln

Am Abend behauptete die Brigade der Al-Kaida im islamischen Maghreb (AQMI), sie halte 41 Ausländer als Geiseln fest, darunter sieben US-Bürger, zwei Franzosen und zwei Briten. Algerische Quellen sprechen von etwas mehr als 20 Geiseln.

Das US-Aussenministerium verurteilte die Attacke. Aussenministerin Hillary Clinton habe bereits mit Algeriens Premierminister Abdelmalek Sellal gesprochen, hiess es in Washington. Zur Zahl der US-Geiseln äusserte sich das Aussenministerium nicht.

Norwegens Ministerpräsident Jens Stoltenberg teilte in Oslo mit, unter den Entführten seien 13 Norweger. Die Lage sei «äusserst unübersichtlich». Das britische Aussenministerium bestätigte einen «fortdauernden terroristischen Vorfall». Auch britische Bürger seien betroffen.

Schweizer Staatsangehörige sind nach Informationen des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten nicht unter den Geiseln.

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