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Auswirkungen auf den Schweizer Franken
Aus Tagesschau vom 29.06.2015.
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International Griechenland-Krise: Kurssturz an der Schweizer Börse

Ganz im Zeichen der drohenden Griechenland-Pleite: Die Schweizer Börse ist mit deutlichen Verlusten in die neue Woche gestartet. Der SMI fiel bei Handelsbeginn um 3,09 Prozent, erholte sich bis am Mittag aber kontinuierlich.

Die ganze Welt blickt nach Griechenland – an vorderster Front die Börsenhändler: Der Schweizer Aktienmarkt wurde zu Wochenbeginn von der sich zuspitzenden Schuldenkrise in Griechenland kräftig durcheinander gewirbelt.

Der SMI startete mit einem Minus von 3,09 Prozent in den Handel (minus 277,74 Punkte). Die UBS-Aktie verlor kurz nach der Eröffnung 4 Prozent, Holcim büsste gar 4,3 Prozent ein. Die CS-Aktie verlor 2,5 Prozent. Nach den ersten Handelsstunden bewegte sich der SMI allerdings schon wieder aufwärts – bis am Mittag machte der Leitindex rund 170 Punkte wieder gut.

SNB «zur Marktstabilisierung am Markt aufgetreten»

Parallel dazu schickt das Griechenland-Drama den Schweizer Franken auf eine Achterbahn: Am Morgen schwächte sich der Franken gegenüber dem Euro wieder etwas ab, nachdem er sich in der Nacht stark aufgewertet hatte. Inzwischen steht fest: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am Markt interveniert, um gegen eine erneute Aufwertung des Frankens vorzugehen. SNB-Präsident Thomas Jordan sagte am Swiss International Finance Forum in Bern, die SNB sei «zur Marktstabilisierung am Markt aufgetreten». Die Entwicklungen in Griechenland über das Wochenende hätten diese Massnahmen erforderlich gemacht. In welchem Umfang die SNB eingeschritten ist, wollte Jordan nicht bekanntgeben.

Die Nationalbank ist bisher gemäss Jordan davon ausgegangen, dass eine Lösung gefunden und der Grexit abgewendet werden kann. Dennoch habe sich die Nationalbank auch «intensiv» mit dem Szenario einer Eskalation durch das Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro beschäftigt, sagte Jordan bereits Mitte Juni.

Turbulenzen auf allen Aktienmärkten

Auch der deutsche Aktienmarkt hatte klar nachgegeben. Der Leitindex Dax rutschte kurz nach Handelsbeginn um 4,36 Prozent auf 10990,86 Punkte ab.

Bereits die Märkte in Japan, Singapur, Sydney und Hongkong hatten mit deutlichem Minus geöffnet. In Japan verlor der Nikkei-Index für 225 führende Werte zur Handelsmitte 368,81 Punkte oder 1,78 Prozent. Zu Beginn hatte er zeitweise 2,14 Prozent nachgegeben. In Sydney sackte der S&P/ASX 200-Index ebenfalls zeitweise um zwei Prozent ab. Das entsprach einem Verlust von rund 35 Milliarden australischen Dollar im australischen Aktienmarkt (rund 24 Milliarden Franken).

Ähnliches Bild im Stadtstaat Singapur: Dort büsste der Straits Times-Index mehr als ein Prozent ein. Der Aktienmarkt lag am Vormittag bei rund 3280 Punkten. Er war schon vergangene Woche wegen der Griechenland-Sorgen unter Druck geraten.

Euro zeitweise bei 1,0955 Dollar

In der Nacht kam der Euro an den asiatischen Devisenmärkten unter die Räder. Gegenüber dem Schweizer Franken verlor die europäische Gemeinschaftswährung zunächst ein Prozent an Wert und war noch 1,0326 Franken wert. Am frühen Morgen begann sich der Euro jedoch zu erholen. Gegen 9.30 Uhr kletterte der Kurs wieder auf 1,0380 Franken – nachdem er allerdings in der Vorwoche stets über der Marke von 1,042 notiert hatte.

Zum Dollar wurde der Euro am Morgen mit 1,0998 gehandelt. Zeitweise war er bis auf 1,0955 Dollar gefallen. Am Freitagabend hatte der Euro noch 1,1160 Dollar gekostet.

Einschätzungen von SRF-Wirtschaftsredaktor Manuel Rentsch

Das Minus sei durchaus deutlich, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Manuel Rentsch. Als Crash oder Absturz würde er die Reaktion an der Börse aber nicht bezeichnen. Es sei eher ein Rückschlag. «Viele Anleger haben in den letzten Tagen auf eine Einigung gesetzt und sind nun enttäuscht.» Dennoch seien die Entwicklungen zu verkraften, zumal die Aktienkurse in jüngster Zeit gestiegen seien. Rentsch: «Es ist gut möglich, dass es im Verlauf der Woche an der Börse wieder eine Erholung geben könnte.»

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