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Confed-Cup-Bilanz Gute Noten für Austragungsort Russland

Der Confed Cup in Russland ist zu Ende. Er war die Hauptprobe für die Fussball-WM in einem Jahr. ARD-Korrespondent Markus Sambale war dabei und findet: Russland hat den Test bestanden.

SRF News: Ist die Generalprobe für die Fussball-WM in Russland gelungen?

Markus Sambale: Grundsätzlich ja. Es gibt Bestnoten für den Gastgeber Russland von Funktionären, Fussballern und vielen Journalisten, die sagen, es sei eine sehr gut organisierte Veranstaltung gewesen. Russland hat es geschafft, für Sicherheit zu sorgen. Zwar mit viel Polizei auf den Strassen. Es gab viele Kontrollen, viel Überwachung. Aber das Ganze hat nicht martialisch gewirkt.

Die Beamten waren geschult, freundlich zu sein. Jeder hat sich hier sehr sicher und gleichzeitig auch sehr wohl gefühlt. Man muss jedoch ein Aber hinterher schieben: Dieser Confed Cup war nur eine kleine Version der WM. Es wurde in vier Städten gespielt: in St. Petersburg, Moskau, Sotschi und Kasan. Das sind Städte, die an Grossereignisse, auch sportliche, gewöhnt sind. Das heisst, dort hat alles gut geklappt. Nächstes Jahr sind es sieben weitere Städte.

Jeder hat sich hier sehr sicher und gleichzeitig auch sehr wohl gefühlt.

Zum Teil auch solche wie Nischni Nowgorod, Saransk oder Jekaterinburg, die solche Grossanlässe nicht gewohnt sind. Ob diese das genauso stemmen, wird man sehen. Aber mit der Grundhaltung, mit der die russischen Organisatoren den Confed Cup angegangen sind, sollte das eigentlich gut klappen.

Was war denn alles schon WM-würdig?

Das ganze Drumherum, was wichtig ist für Fussballer und Fans; also die Anreise, die Stadien, die Zugänge, die Kontrollen. Diese liefen flüssig und schnell ab, obwohl sie intensiv waren. Insgesamt funktionierte auch die Beschilderung auf Englisch. Und die Hotels waren vorbereitet. Wenn man ein bisschen abseits unterwegs ist, merkt man aber, dass schon noch ein paar Sachen fehlen. Ohne Russischkentnisse kommt man als Fan fern der Stadien nicht weiter.

Hooligans, wie sie an der Europameisterschaft in Frankreich gewütet hatten, waren beim Confed Cup kein Problem?

Sicherheitstechnisch hatten die Gastgeber alles im Griff. Was die Hooligans angeht, wurden vor dem Turnier schon viele Massnahmen umgesetzt, spezielle Gesetze erlassen. Es wurden mehrere 100 Hooligans auf schwarze Listen gesetzt. Ich bin mir sicher, dass in einem Land wie Russland auch der Geheimdienst sehr früh versucht hat, herauszufinden, ob hier möglicherweise Leute Aktionen planen. Es waren keine Hooligans zu sehen rund um die Stadien. Die andere Gefahr war der Terror. In St. Petersburg hat es erst vor ein paar Monaten einen Anschlag auf die Metro gegeben. Also hatte man Sorgen, das sich Terroristen das Turnier als Ziel aussuchen. Doch es ist gelungen, jede Art von Zwischenfall zu verhindern. Wir wissen nicht, was hinter den Kulissen an Drohungen und Versuchen im Raum war, aber nach aussen wirkte es sicher.

Bei der Infrastruktur und der Unterbringung ist noch einiges zu tun.

Was müssen denn die russischen Veranstalter jetzt noch vor allem an die Hand nehmen – welche Lehren müssen sie aus dem Confed Cup ziehen?

Sie müssen in einigen Städten noch dafür sorgen, dass Stadien fertig werden. Sie haben noch ein Jahr. Das kann man schaffen, man muss aber an einigen Orten noch einen Zahn zulegen. Zum Beispiel in Kaliningrad oder Saransk, wo extra für die WM neue Stadien gebaut werden. Manche sagen, diese Stadien seien überdimensioniert und würden danach wohl kaum mehr genutzt. Aber auch bei der Infrastruktur und der Unterbringung ist noch einiges zu tun. Hinzu kommt der politische Aspekt: Russland steht in der Kritik wegen der Beteiligung an Kriegen und des innenpolitischen Vorgehens gegen Andersdenkende. Das trübt die Stimmung und lässt Fans darüber nachdenken, ob sie nach Russland reisen.

Das Gespräch führte Claudia Weber.

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