Tausende Menschen sind im Zentrum von Barcelona zusammengekommen, um an einer Kundgebung für die Unabhängigkeit Kataloniens teilzunehmen. Zur Demo anlässlich des 300. Nationalfeiertages der Region im Nordosten Spaniens erwarteten die Veranstalter über 1,5 Millionen Menschen..
Die führende Separatistenbewegung «Katalanische Nationalversammlung» (ANC) äusserte sich optimistisch, dass man den Rekord des Vorjahres mit mehr als 1,6 Millionen Teilnehmern brechen werde. Am 11. September 2013 hatten die Separatisten eine 400 Kilometer lange Menschenkette quer durch ihre Region gebildet.
«V» für «Victoria»
Dieses Jahr wurden zwei Hauptstrassen in Barcelona, die Avenida Diagonal und die Gran Vía, die an der Plaça de les Glòries zusammenlaufen über eine Distanz von elf Kilometern komplett mit Menschen gefüllt. Die beiden Strassen bilden das «V» von «Victoria» (Sieg).
Zu Beginn der Feiern warnte der katalanische Regierungschef Artur Mas die spanische Zentralregierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy: «Ein Volk zum Schweigen zu bringen, das sich äussern möchte, ist ein Fehler.»
Referendum für illegal erklärt
Der Chef des liberalen Parteienbündnisses CiU bezog sich in seiner Ansprache auf das für den 9. November angekündigte Referendum über die Zukunft Kataloniens. Madrid weist diese Volksbefragung als unrechtmässig zurück und versichert, sie werde nicht stattfinden.
Die Regierung in Madrid hat nicht nur das Referendum im Herbst für illegal erklärt, sondern auch gewisse Passagen im Autonomiestatut der wirtschaftsstärksten Region Spaniens. Für viele Katalanen ist das eine Demütigung. Nach jüngsten Umfragen wuchs der Anteil der Separatisten an den 7,6 Millionen Einwohnern in wenigen Jahren von 20 auf über 50 Prozent.
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