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Fifa-Präsident Gianni Infantino am Rednerpult. Er zeigt mit dem Finger geradeaus.
Legende: «Die Fifa will das Geld zurück», sagt Fifa-Präsident Gianni Infantino. Reuters
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International Infantino vs. Ex-Funktionäre: «Die Fifa will das Geld zurück»

Die Fifa sieht sich als Opfer der eigenen Ex-Funktionäre. Fifa-Präsident Gianni Infantino verlangt deshalb eine millionenhohe Entschädigung. Erstmals gibt die Fifa zu, dass es bei der WM-Vergabe 1998 und 2010 zum Stimmenkauf gekommen ist.

Der Fussball-Weltverband Fifa fordert im Korruptionsskandal von den Beschuldigten der US-Ermittlungen eine Entschädigung in Höhe von mehreren zehn Millionen US-Dollar.

«Die überführten Angeklagten haben ihre Positionen des Vertrauens, die sie bei der Fifa und anderen internationalen Fussball-Organisationen innehatten, missbraucht und haben der Fifa, ihren Mitgliedsverbänden und der Fussball-Gemeinschaft schweren und dauerhaften Schaden zugefügt», sagte Fifa-Präsident Gianni Infantino zu dem juristischen Schritt. «Die Fifa will das Geld zurück, und wir sind entschlossen, es zu bekommen, egal, wie lange es dauern wird.»

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Korruption – die Fifa geht in die Offensive
aus Echo der Zeit vom 16.03.2016. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 1 Minute 56 Sekunden.

Fifa sieht Recht auf Entschädigung

Der bei den amerikanischen Behörden eingereichte Antrag richte sich gegen 41 frühere Fifa-Offizielle und Fussball-Funktionäre, teilte der Weltverband mit. Darunter sind die ehemaligen Fifa-Vizepräsidenten Jack Warner und Jeffrey Webb sowie die früheren Exekutivkomitee-Mitglieder Charles Blazer und Ricardo Teixeira.

Die Fifa geht aufgrund der Ermittlungen des US-Justizministeriums und eigener Untersuchungen davon aus, dass die Beschuldigten mindestens mehrere Dutzend Millionen US-Dollar illegal via Bestechung, Schmiergeld oder anderer Korruptionsmechanismen umgeleitet haben. Der Weltverband sieht sich als Opfer, diese können nach US-Recht von Verurteilten Entschädigung verlangen.

Stimmenkauf bei zwei Weltmeisterschaften

In dem 22-seitigen Schreiben gibt die Fifa erstmals öffentlich an, dass es bei den Vergaben der Weltmeisterschaften 1998 und 2010 zu Stimmenkauf gekommen ist. Es sei nun offenkundig, dass mehrere Mitglieder des damaligen Fifa-Exekutivkomitees ihre Position missbraucht und ihre Stimmen bei mehreren Gelegenheiten verkauft hätten, schreibt der Weltverband.

Im Zentrum steht der skandalumtoste Warner aus Trinidad und Tobago, der unter anderem mit dem geständigen US-Amerikaner Blazer bei der Wahl der WM 2010 Bestechung organisiert haben soll. «Sie haben die fundamentalen Pflichten gebrochen und zehn Millionen US-Dollar gestohlen», bilanziert die Fifa.

Obwohl beide Funktionäre auch beim höchst umstrittenen WM-Zuschlag an Russland (2018) und Katar (2022) noch mitgestimmt hatten, ist eine Neuvergabe der anstehenden Weltturniere bislang kein Thema für die Fifa.

Wiedergutmachung für Imageschaden

Von Warner verlangt der Weltverband 4,462 Millionen US-Dollar, bei Blazer geht die Fifa von einer Schadenshöhe von 5,374 Millionen aus. Insgesamt seien mindestens 28,224 Millionen an Aufwandsentschädigungen oder Gehältern unrechtmässig an die Angeklagten geflossen – die Summe könne im Zuge der Ermittlungen aber noch steigen.

Alleine vom brasilianischen Marketing- und Fernsehrechtehändler José Hawilla wurden von den US-Behörden bereits 151,7 Millionen beschlagnahmt. Zudem will die Fifa Kompensation für den entstandenen Imageschaden und die beträchtlichen Anwaltskosten, die die Aufarbeitung des Skandals in den vergangenen zehn Monaten verursacht hat.

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