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Kämpfe ausgebrochen Separatisten erobern Sitz der jemenitischen Regierung

  • In der jemenitischen Hafenstadt Aden haben Separatisten den Sitz der Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi erobert.
  • Nach Angaben von Rettungskräften wurden bei Kämpfen mit Regierungstruppen mindestens 15 Menschen getötet und 33 weitere verletzt.

Regierungschef Ahmed bin Dagher sprach von einem «Putsch» der Separatisten, die seit Jahrzehnten für einen unabhängigen Südjemen kämpfen.

Die sogenannte Bewegung des Südens kämpft seit Jahrzehnten für eine Unabhängigkeit des Landesteils, der bereits von 1967 bis 1990 unabhängig war. In Aden war es am Sonntag zu Zusammenstössen mit Sicherheitskräften gekommen, als Anhänger der Bewegung in der Stadt gegen die Regierung demonstrieren wollten.

Kämpfe ausgeweitet

Wie Vertreter der Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur AFP sagten, rückten nach den Zusammenstössen Kämpfer der Separatisten auf den Regierungssitz vor und brachten das Gebäude in ihre Gewalt. Es handelte sich demnach um Einheiten, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgebildet wurden.

Die Kämpfe weiteten sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen auf fast die gesamte Stadt aus. Schulen, Universitäten und der internationale Flughafen wurden geschlossen. Wie AFP von vier Spitälern in Aden erfuhr, waren unter den Toten und Verletzten auch mehrere Zivilisten.

Tausende Tote

Die Separatisten aus dem Südjemen hatten die Hadi-Regierung bisher im Kampf gegen die Huthi-Rebellen unterstützt, zuletzt gab es aber Konflikte. Die Separatisten forderten zuletzt Präsident Hadi auf, Premier Dagher und einige Minister wegen Korruption zu entlassen. Am Sonntag lief die Frist der Separatisten ab.

Die Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Militäreinheiten des gestürzten Staatschefs Ali Abdallah Saleh kämpfen seit 2014 gegen die Truppen von Präsident Hadi. Hadi wird von Saudi-Arabien unterstützt, die Huthi-Rebellen vom Iran. Seit dem Eintritt der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition in den Krieg im März 2015 wurden mehr als 9200 Menschen getötet und fast 53'000 verletzt.

Dialog gefordert

In einer Erklärung, die die staatliche Nachrichtenagentur SPA verbreitete, wurden alle Seiten aufgerufen, an der «Sprache des ruhigen Dialogs» festzuhalten.

Regierungschef Dagher warnte, eine Abspaltung des Südjemen vom Rest des Landes sei nur für die Huthi-Rebellen und den Iran von Vorteil. «Der Iran versucht über die Huthis, seine Präsenz im Jemen zu festigen», erklärte Dagher. «Durch eine Aufspaltung des Jemen geben wir ihnen ein Drittel des Landes und drei Viertel der Bevölkerung.»

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