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Krise in Syrien «Wenn Russen sterben, steht Putin mit dem Rücken zur Wand»

Donald Trump droht dem syrischen Machthaber Assad nach dem mutmasslichen Giftgasangriff in Douma auf Frauen, Kinder und Zivilisten mit einem Raketenangriff. Die Regierung in Damaskus ihrerseits bezichtigt die Rebellen, den Angriff inszeniert zu haben - und der Kreml ruft alle Beteiligten zur Besonnenheit auf. Die Korrespondenten Christoph Wanner in Moskau und Peter Düggeli in Washington analysieren die Lage und warnen davor, die zunehmend feindselige Rhetorik auf die leichte Schulter zu nehmen.

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Die Einschätzung von Russland-Korrespondent Christoph Wanner
Aus Tagesschau vom 11.04.2018.
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Die Einschätzung von SRF-Korrespondent Christoph Wanner in Moskau: «Ich denke, Moskau nimmt die Angelegenheit in Syrien sehr ernst. Sonst hätte Präsident Wladimir Putin nicht gesagt, er hoffe der gesunde Menschenverstand werde bald Einzug halten. Zudem glaube ich nicht, dass allfällige Vergeltungsmassnahmen reine Rhetorik sind».

So habe der russische Generalstabschef vergangene Woche angekündigt, Russland sei bereit, zurückzuschlagen, sollten bei einem US-Militärschlag russische Soldaten sterben. «Sollte Trump losschlagen und dabei russische Soldaten ums Leben kommen, stünde Putin mit dem Rücken zur Wand. Wenn er nichts unternehmen würde, würde ihm dies die Bevölkerung als Schwäche auslegen. Und das würde innenpolitisch einen Gesichtsverlust bedeuten. Ich bin mir nicht sicher, ob Putin bereit wäre, das hinzunehmen».

Ich bin mir nicht sicher, ob Putin bereit ist, einen Gesichtsverlust hinzunehmen.
Autor: Christoph Wanner SRF-Korrespondent Russland
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Die Einschätzung von SRF-Korrespondent Peter Düggeli
Aus Tagesschau vom 11.04.2018.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 59 Sekunden.

Die Einschätzung von SRF-Korrespondent Peter Düggeli in Washington: «Donald Trump meint es mit einem Militärschlag ernst. Er hat gar eine Reise nach Südamerika abgesagt – und jetzt den Tweet abgesetzt, indem er mit einem Raketenangriff droht.»

Dennoch ist es für den US-Korrespondenten bemerkenswert, dass Verteidigungsminister Jim Mattis vor kurzem noch gesagt habe, die USA würden noch an der Auswertung des mutmasslichen Chemiewaffenangriffs in Syrien arbeiten. «Da scheint im Pentagon mehr Zurückhaltung zu herrschen. Ob das eine Intervention Trumps verzögert, kann nur er alleine entscheiden.»

Sollte der US-Präsident einen Angriff befehlen, müsste dieser aber stärker ausfallen als beim letzten Mal. «Experten und Berater im Weissen Haus sagen: Wenn man Assad wirklich abschrecken will, müsse man heftiger und stärker intervenieren als im letzten Jahr. Das könnte bedeuten: Mehrere Angriffe über mehrere Tage und mehrere Ziele anzugreifen». Auch auf die Verbündeten – wie Frankreich und Grossbritannien – könnte das Weisse Haus setzen. Eines sei aber klar: «Die Amerikaner suchen keinesfalls eine Konfrontation mit Russland.»

Experten und Berater im Weissen Haus sagen: Wenn man Assad wirklich abschrecken will, müsse man heftiger und stärker intervenieren als im letzten Jahr.
Autor: Peter Düggeli SRF-Korrespondent USA

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