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Guaidó warnt vor humanitärer Krise
Aus Tagesschau vom 09.02.2019.
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Krise in Venezuela Guaidó schliesst US-Intervention nicht aus

  • Venezuelas selbsternannter Übergangspräsident Juan Guaidó will eine von ihm autorisierte US-Militärintervention in dem südamerikanischen Krisenstaat nicht ausschliessen.
  • Er werde «alles Notwendige» tun, um Menschenleben zu retten. Dies sagte der oppositionelle Parlamentspräsident in einem Interview.
  • Guaidó räumte aber ein, dass ein Eingreifen der USA ein «sehr brisantes Thema» sei.

In Venezuela herrscht seit Wochen ein erbitterter Machtkampf zwischen Staatschef Nicólas Maduro und Guaidó, der sich im Januar zum Übergangspräsidenten ausgerufen hatte.

Mittlerweile haben sich rund 40 Länder hinter Guaidó gestellt, unter ihnen die USA, Deutschland und weitere EU-Staaten sowie eine Reihe südamerikanischer Länder. Maduro kann sich bisher auf die Unterstützung des venezolanischen Militärs verlassen.

Alle Optionen auf dem Tisch

Washington hat eine Intervention der US-Armee in Venezuela nicht ausgeschlossen. Präsident Donald Trump halte sich «alle Optionen» offen, hatte der Nationale Sicherheitsberater John Bolton Ende Januar gesagt.

Der venezolanische Präsident Maduro bekräftigte am Freitag den Stopp von Hilfslieferungen aus den USA. Die Lastwagen mit Nahrungsmitteln und Medikamenten hängen an der Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela fest, weil das venezolanische Militär sie nicht ins Land lässt.

Maduro sagte, Washington habe die humanitäre Krise in seinem Land «erfunden», um eine «Intervention» zu rechtfertigen.

Appell an das Militär

Guaidó appellierte in dem Interview an das Militär, die Hilfslieferungen über die Grenze zu lassen. Das Militär stehe dabei vor einem «riesigen Dilemma», sagte er weiter.

Angesichts des «riesigen Bedarfs» sei es «geradezu erbärmlich», die Hilfe abzulehnen. «Die Einfuhr dieser Hilfe zu blockieren, könnte als Verbrechen gegen die Menschlichkeit angesehen werden», sagte der Oppositionsführer.

Wurde Folter angewendet?

Das Militär müsse sich entscheiden, ob es sich auf die Seite der Verfassung stelle oder an der Seite eines «zunehmend isolierten Diktators» bleibe, sagte Guaidó über Maduro.

Aus Angst seien bisher keine weiteren hochrangigen Militärs dem Beispiel des Luftwaffengenerals Francisco Yánez gefolgt, der am vergangenen Wochenende die Seiten gewechselt hatte.

Guaidó sagte, Offiziere der Nationalgarde, die Unzufriedenheit geäussert hätten, seien sogar gefoltert worden.

China und Russland würden nicht helfen

Guaidó zeigte sich überzeugt, dass Maduro von seinen Verbündeten Russland und China keine Hilfe erwarten könne. Moskau und Peking seien sich der Situation in Venezuela «sehr bewusst».

Sie wüssten genau, «dass Maduro keine Unterstützung in der Bevölkerung hat und die Wirtschaft nicht stabilisieren kann, obwohl er über die grössten Ölreserven der Welt verfügt».

Guaidó bekräftigte, sich «unabhängig und autonom» darum zu bemühen, die widerrechtliche Aneignung der Macht durch Maduro zu beenden, eine Übergangsregierung einzusetzen und freie Wahlen zu organisieren.

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