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Ein Versuch, die Gemüter zu beruhigen
Aus Rendez-vous vom 01.05.2017. Bild: Reuters
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Krise in Venezuela Maduro erhöht erneut den Mindestlohn

  • Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat eine Erhöhung des Mindestlohns angeordnet. Es ist die dritte seit Jahresbeginn.
  • Venezuela ist das Land mit den weltweit grössten Ölreserven. Doch seit Jahren ist der Staat nicht mehr in der Lage, seine Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Das Land leidet unter einer Hyperinflation.
  • Maduro gibt dem gefallenen Ölpreis die Schuld für die Krise. Die Opposition wirft ihm vor, eine Diktatur anzustreben.
  • Bei Massenprotesten der Opposition gab es seit dem 1. April immer wieder Zusammenstösse mit Sicherheitskräften und Anhängern des Staatschefs. Dabei wurden über 30 Menschen getötet und Hunderte verletzt.

Einschätzung von Korrespondent Ueli Achermann

Die Erhöhung des Mindestlohns wird die erhitzten Gemüter der Venezolaner wohl kaum abkühlen. Zum einen geht es bei den Protesten ja um die Forderung nach Neuwahlen.
Zum andern steigt der Mindestlohn nun auf 15 Franken, und damit kommt niemand weit, auch in Venezuela nicht. Rechnet man die Lebensmittelsubventionen dazu, die Maduro ebenfalls erhöht hat, kommt man auf ein Mindesteinkommen von rund 50 Franken.
Das wird allerdings nur kurze Zeit so sein, denn die Inflation frisst das, was jetzt zusätzlich ausgeschüttet wird, sofort wieder weg. Und das Warenangebot wird dadurch auch nicht weniger knapp. Eine nachhaltige Besserung ist daher überhaupt nicht in Sicht.

«Ich muss dafür sorgen, dass das Volk Arbeit, Bildung, Gesundheit und Obdach hat», erklärte Maduro in seinem sonntäglichen Fernsehprogramm. Deshalb werde er den Mindestlohn um 60 Prozent auf rund 65'000 Bolívar anheben lassen.

Durch den verbesserten Mindestlohn und ebenfalls erhöhte Lebensmittelsubventionen steige das Grundeinkommen der Venezolaner real auf 200'000 Bolívar, sagte er.

Mit aller Härte gegen Demonstranten

Seit der zeitweisen Entmachtung des Parlaments Anfang April erlebt Venezuela die heftigste Protestwelle seit 2014. Die Demonstranten fordern Neuwahlen und die Absetzung Maduros, dem sie die Vorbereitung einer Diktatur vorwerfen.

Bei den Demonstrationen ist es immer wieder zu Zusammenstössen mit Sicherheitskräften und Anhängern des Staatschefs gekommen. Dabei wurden 30 Menschen getötet und Hunderte verletzt.

Proteste am 1. Mai angekündigt

Am heutigen Tag der Arbeit sind neue Proteste geplant. Sowohl die Opposition wie auch die Regierung riefen zu grossen Kundgebungen am Tag der Arbeit auf.

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