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EU-Pläne schrecken Gazprom-Konzern auf
Aus HeuteMorgen vom 10.04.2017.
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Energieversorgung Europas Moskau unter Strom – EU favorisiert Gas aus Israel

Das Wichtigste in Kürze

  • Die riesigen Gasvorkommen vor Israels Küste würden es dem Land ermöglichen, auch Europa zu beliefern.
  • Das Projekt einer entsprechenden Pipeline bringt Moskau auf den Plan, weil man dort selber starkes Interesse an Gaslieferungen an die EU hat – auch aus strategischen Gründen.
  • Russlands Energielieferant Gazprom forciert bereits entsprechende eigene Vorhaben, um die europäischen Abnehmer langfristig zu binden.

Vor der Küste Israels und Zyperns sind vor einigen Jahren grosse Mengen an Gas gefunden worden. Jetzt beabsichtigen Israel, Zypern, Griechenland und Italien, von dort eine Gaspipeline zu bauen, die Europa mit dem Gas aus dem Nahen Osten versorgt. Das löst in Moskau Unmut aus.

Vom Selbstversorger zum Exporteur

Als vor einigen Jahren vielversprechende Gasvorkommen vor der Küste Israels gefunden wurden, jubelte die Regierung in Tel Aviv. Damit konnte das Land unabhängig von Gasimporten werden. Unterdessen sei Israel gar einen Schritt weiter, sagt Francis Perrin vom Pariser Strategieunternehmen Stratener.

Ein Mann an einer Gasleitung
Legende: Wer öffnet künftig die Gasschleusen in Richtung Europa? Israel scheint den Hebel in der Hand zu haben. Keystone

«Israel wandelt sich vom Selbstversorger zum Gas-Exportland, da die gefundenen Vorkommen so gross sind, dass sich gar der Bau einer Pipeline nach Europa rechnet.» Noch aber ist das Projekt nicht in trockenen Tüchern, sagt Perrin. Es fehlten die Geldgeber. Doch das sei nur eine Frage der Zeit.

Moskaus strategische Planungen

Das Pipeline-Projekt sorgt in Moskau für Unmut, weiss Perrin zu berichten: «Die EU hat nach der Annexion der Krim beschlossen, dass sie von den russischen Gasimporten unabhängiger werden will.» Brüssel wird also alles unternehmen, damit diese Gaspipeline realisiert wird – zulasten russischer Liefer-Projekte.

Denn Moskau möchte die Abhängigkeit Europas von seinem Gas beibehalten – aus finanziellen Gründen, aber auch um ein Druckmittel in der Hand zu behalten.

Vorhaben der russischen Gazprom

Der halbstaatliche Energiekonzern Gazprom forciert deshalb gleich mehrere Projekte: Zwei, die über das Baltikum Gas nach Deutschland und Polen bringen, und zwei, die über die Türkei oder Rumänien Südeuropa versorgen könnten.

Brüssel unternimmt alles, damit diese nicht realisiert werden. Aber mehr Gas braucht Europa trotzdem.

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