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Nach Giftanschlag in England EU ruft Botschafter aus Moskau zurück

  • Die Europäische Union ruft ihren Botschafter Markus Ederer aus Moskau für Konsultationen zurück.
  • Die 28 Staats- und Regierungschefs reagieren damit auf den Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Salisbury.
  • Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hält zudem weitere Massnahmen gegen Russland für möglich.

Die EU-Staats- und Regierungschefs wollten mit dem Rückruf ihre Entschlossenheit zeigen, hiess es aus Diplomatenkreisen. Der Schritt stehe symbolisch für die Solidarität der Union mit Grossbritannien nach dem Giftanschlag von Salisbury.

Giftanschlag mit Sowjet-Kampfstoff

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Der frühere Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Yulia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im englischen Salisbury gefunden worden. Sie wurden nach derzeitigem Ermittlungsstand mit dem in der früheren Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok vergiftet. Beide befinden sich noch in einem kritischen Zustand.

Die britische Regierung hatte Russland von Anfang an dafür verantwortlich gemacht. Russland streitet jegliche Verantwortung für den Anschlag ab.

Merkel: «Gegebenenfalls weitere Massnahmen»

Zuvor hatten die EU-Mitgliedstaaten bereits mit einer Gipfelerklärung den Ton gegenüber Russland verschärft. In ihr heisst es, man stimme mit der britischen Regierung darin überein, dass Russland mit hoher Wahrscheinlichkeit die Verantwortung für den Nervengift-Anschlag auf Sergej Skripal trage, und dass es keine plausible alternative Erklärung gebe.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hält zudem weitere Massnahmen gegen Russland für möglich. Zunächst müsse die Bewertung durch die mit der Untersuchung beauftragte Chemiewaffenorganisation abgewartet werden, sagte sie. «Wir sind entschlossen, (...) gegebenenfalls auch durch weitere Massnahmen einheitlich zu reagieren.»

Russland bestreitet Vorwürfe

Der neue russische Botschafter in Deutschland reagierte scharf auf die Erklärung des EU-Gipfels. «So eine Sprache ist inakzeptabel», sagte Sergej Netschajew der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Netschajew bekräftigte Russlands Angebot, bei der Aufklärung des Giftanschlags von Salisbury mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten. «Aber wir sind gegen Ultimaten und unbewiesene Verleumdungen, geprägt von unangemessenen Aussagen und Parallelen», sagte Netschajew.

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