Der koreanische Justizminister hat am Donnerstag ein Gesetz gegen den Handel mit Krypto-Währungen angekündigt. Die chinesische Regierung hat dasselbe bereits im Herbst getan. Doch warum stören sich gerade asiatische Staaten an Bitcoin und Co.? Und könnte auch in der Schweiz bald ein solches Verbot kommen? Die vier wichtigsten Fragen und Antworten.
Wieso wollen Korea und China den Handel mit Krypto-Währungen verbieten? Spekulationen mit Bitcoin und Co. sind in Korea sehr beliebt. Die Koreaner haben im Dezember so viel in Bitcoin investiert wie die US-Amerikaner – obwohl dort sechsmal so viele Menschen leben. Sie sind so begeistert von Bitcoin, dass sie oftmals überrissene Preise dafür zahlen. Dieser Aufschlag, oft bis zu 20 Prozent mehr, wird in Medienberichten in Anlehnung an das koreanische Nationalgericht auch als Kimchi-Prämie bezeichnet. Die Regierung will das unterbinden oder zumindest stärker kontrollieren. China hingegen befürchtet, dass die Krypto-Währungen zu Kapitalflucht führen und dass Drogenhandel und Terrorfinanzierung damit betrieben werden. Darum hat der chinesische Staat schon im Herbst ein Verbot eingeführt.
Warum will China nun auch Bitcoin-Mining verbieten? Mining ist äusserst rechenintensiv und verbraucht entsprechend viel Strom. Schätzungen gehen davon aus, dass alle Bitcoin-Minen gemeinsam so viel Strom verbrauchen wie einzelne Staaten. Für eine Mine lohnt sich das Geschäft nur bei günstigen Strompreisen. Das hat dazu geführt, dass sich viele Minen in China angesiedelt haben. Dem will China jetzt einen Riegel vorschieben – zumindest in einigen Provinzen.
Was würde das für Bitcoin bedeuten? Möglicherweise werden die chinesischen Anbieter ins nahegelegene Ausland ausweichen. Sollte sich der Ausfall nicht kompensieren lassen, werden andere Minen weltweit einspringen. Das Bitcoin-Netzwerk sollte aber in der Lage sein, einen Ausfall zu kompensieren, indem es die Anforderungen für die Rechenleistung dynamisch anpasst.
So funktioniert Bitcoin-Mining
Eine Bitcoin-Mine führt die Buchhaltung der digitalen Währung und hält alle Transaktionen fest. Diese Buchhaltung wird gleichzeitig in tausenden Minen weltweit geführt und ein ausgeklügelter Mechanismus garantiert, dass alle Minen immer auf dem gleichen Stand sind. Für die zur Verfügung gestellte Rechenleistung erhalten die Minen neue Bitcoins. |
Könnte ein solches Verbot bald auch in der Schweiz kommen? Nein, denn der Ansturm in Südkorea ist nicht mit der Schweiz vergleichbar. Südkorea hatte bis jetzt überhaupt keine Regulierungen. In den meisten Ländern gelten bei den Online-Wechselstuben ähnliche Auflagen wie bei den Banken. Das heisst, wenn ich ein Konto für Krypto-Währungen eröffne, muss ich mich mit Pass und Bankauszug ausweisen. In der Schweiz beobachtet die Finanzaufsichtsbehörde Finma den Markt, vor allem, wenn ein Start-Up eine neue digitale Währung lanciert, schaut sie, dass nicht gegen geltendes Recht verstossen wird, und schreitet bei Bedarf ein.