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International Rentner auf der Krim profitieren von Machtwechsel

«Do Swidanija Ukraine!», auf Wiedersehen Ukraine, skandierten die Anhänger Russlands auf der Krim bis spät in die Nacht. Sie hoffen nun auf die Hilfe Moskaus – insbesondere auf bessere Renten. Ist diese Hoffnung realistisch?

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Peter Gysling: «Die Krim hat sich losgesagt von der Ukraine»
aus HeuteMorgen vom 17.03.2014.
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Über 96 Prozent der Krim-Bewohner haben sich nach Angaben der Wahlleitung für einen Anschluss an Russland ausgesprochen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich noch nicht eindeutig geäussert, ob er die Krim nun annektieren möchte oder nicht.

Laut SRF-Korrespondent Peter Gysling hätte er auch andere Möglichkeiten, die Halbinsel anzubinden. «Russland könnte die Krim auch als Protektorat unter Schutz nehmen und als international nicht anerkanntes Staatsgebilde finanziell und logistisch unterstützen.» Ähnlich ging Russland bereits mit den Regionen Südossetien und Abchasien vor.

Einbussen im Tourismus vorprogrammiert

Viele Bewohner der Krim erwarten von dem Machtwechsel Vorteile. Und tatsächlich: «Wenn Russland die Krim annektiert, dürften die vielen Rentner auf der Halbinsel profitieren. Die russischen Staatsrenten sind sehr viel höher als die ukrainischen», sagt Korrespondent Gysling.

Er rechnet jedoch nicht damit, dass es mit einer Krim unter russischer Obhut wirtschaftlich mittelfristig bergauf gehen wird – eher im Gegenteil. «Der wichtige Tourismus dürfte durch die jüngsten Auseinandersetzungen ganz stark an Attraktivität verloren haben», befürchtet er. Und: Würde die Krim zu einem russischen Protektorat, würde sich die Situation noch einmal massiv verschlechtern.

Kappen der Versorgungswege keine Option

So oder so: Die ukrainische Regierung in Kiew verfügt nach der Abstimmung über keinen Handlungsspielraum mehr, ist Gysling überzeugt. «Diese Übergangsregierung kann der Entwicklung auf und mit der Krim letztlich bloss ohnmächtig zusehen.» Sie müsse sich jetzt bemühen, ihre eigene Schwarzmeerflotte in Sicherheit zu bringen.

Kiew könnte zwar versuchen, Versorgungslieferungen auf die Krim zu stoppen. «Aber auch diesbezüglich haben am Samstag russische Bewaffnete vorgesorgt: Sie haben eine Gasverteilanlage auf ukrainischem Festland nahe der Krim-Grenze blockiert.» Das heisst, es wird weiter gestritten werden, es wird unruhig bleiben auf der Krim, so Gysling. «Nur eines ist sicher: Die Krim hat sich definitiv losgesagt von der Ukraine.»

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