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18-Jähriger erschiesst mindestens 19 Kinder in Texas
Aus HeuteMorgen vom 25.05.2022. Bild: Keystone
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Schulmassaker in Texas Und dann geschieht es in den USA erneut

Fast 400 Millionen Schusswaffen besitzen Zivilpersonen in den USA. Während der Covid-Pandemie und den Black-Lives-Matter-Protesten kauften die Amerikanerinnen und Amerikaner Waffen wie wild. Zahlreiche konservative Bundesstaaten haben ihre Waffengesetze weiter gelockert. Seit letztem Sommer braucht es in Texas zum Beispiel keine Bewilligung mehr, um Waffen offen zu tragen. 

Die Floskel «Thoughts and Prayer»

Und dann geschieht es erneut. Ein Jugendlicher besorgt sich eine Schusswaffe und wird zum Massenmörder. Und es läuft dasselbe Programm ab, wie beim letzten und vorletzten Schulmassaker. Politiker treten vor die Kamera und äussern ihr Entsetzen. Die Republikaner schicken den Familien ihre Gedanken und Gebete. «Thoughts and Prayer», heisst die Floskel.  

Die Demokraten sagen: Jetzt braucht es eine Reform. Background-Überprüfungen bei Waffenkäufen. Ein Verbot von Sturmgewehren. Darauf reagieren die Republikaner paranoid. Sie glauben, dass die Demokraten ihnen die Waffen wegnehmen wollen und blockieren jede Reform. 

Eine Art Massenentwaffnung wäre nötig

Die Waffenlobby freut's. Das Verfassungsrecht, Waffen zu tragen, gilt in den USA als unantastbar. Entgegen der Behauptung der Republikaner rufen auch die Demokraten nicht nach einer drastischen Reform. Eine Art Massenentwaffnung wäre aber nötig, wollte man Schusswaffen-Delikte wirklich verhindern.  

Waffengewalt steigt proportional mit der Menge von Waffen, die im Umlauf sind. Das ist gut belegt. Doch in den USA herrscht zunehmend eine ganz andere Logik. Die Leute kaufen mehr Waffen, um sich gegen Waffengewalt zu schützen.

Die toten Schulkinder in Uvalde, Parkland oder Newtown sind ein «Kollateralschaden» dieser Entwicklung. Und es fehlt der politische Wille, daran etwas zu ändern.

Isabelle Jacobi

Isabelle Jacobi

USA-Korrespondentin, SRF

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Nach dem Studium in den USA und in Bern arbeitete Jacobi von 1999 bis 2005 bei Radio SRF. Danach war sie in New York als freie Journalistin tätig. 2008 kehrte sie zu SRF zurück, als Produzentin beim Echo der Zeit, und wurde 2012 Redaktionsleiterin. Seit Sommer 2017 ist Jacobi USA-Korrespondentin in Washington.

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Schulmassaker in Texas
Aus Tagesschau vom 25.05.2022.
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HeuteMorgen, 25.05.2022, 06:00 Uhr

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