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Polizist mit Trauernden
Legende: Die spanischen Behörden geben Fehler zu. Keystone
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Attentat von Barcelona Spanische Justiz räumt schwere Fehler ein

  • Nach den Anschlägen in Barcelona und Cambrils räumen die Behörden Fehler ein. So habe ein Richter 2015 befunden, der Imam und mutmassliche Kopf der Terrorzelle in Katalonien stelle keine «ausreichend schwere Gefahr für die öffentliche Ordnung» dar. Dies räumten die spanischen Behörden ein.
  • Der aus Marokko stammende Imam habe zum Zeitpunkt seiner geplanten Abschiebung eine vierjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels verbüsst, hiess es. Der zuständige Richter habe jedoch geurteilt, der Imam sei «um eine Integration in die spanische Gesellschaft» bemüht.
  • Der Imam gilt als Drahtzieher hinter den Anschlägen in Katalonien mit 15 Toten und mehr als 120 Verletzten.
Video
Polizei erschiesst Hauptverdächtigen
Aus Tagesschau vom 21.08.2017.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 28 Sekunden.

Am Dienstag hatten nach Justizangaben zwei der festgenommenen Terrorverdächtigen in einer Gerichtsanhörung ausgesagt, der Imam habe hinter den Anschlagsplänen gesteckt und habe sich als Selbstmordattentäter in die Luft sprengen wollen.

Spuren in die Schweiz, Frankreich und Belgien

Nach den Anschlägen von Barcelona hat die spanische Polizei in den Trümmern des Hauses der Terrorzelle zudem mehrere Flugtickets entdecke. Dies deutet auf Beziehungen der Gruppe ins Ausland hin.

Beamte starteten laut Polizeiangaben in der Nacht zum Mittwoch mehrere Razzien, um ein mögliches Unterstützer-Netzwerk der Terrorzelle ausfindig zu machen. Die Ermittler verfolgten auch Spuren nach Frankreich, Belgien und in die Schweiz sowie nach Marokko, woher die meisten Mitglieder der Terrorzelle stammten.

In dem Haus im katalanischen Ort Alcanar südlich von Barcelona, das kurz vor den Anschlägen am vergangenen Mittwoch explodiert war, seien unter anderem Flugtickets nach Brüssel auf den Namen des Imams gefunden worden, berichteten Medien unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Möglicher Terroranschlag in Rotterdam verhindert

In Rotterdam haben die Behörden am Abend ein Konzert abgesagt. Grund dafür war eine Terrorwarnung durch den spanischen Geheimdienst, wie der Bürgermeister von Rotterdam bekannt gab. Demnach wurde der Fahrer eines Lieferwagens mit spanischen Kennzeichen festgenommen. Im Innern befanden sich offenbar Gasflaschen. Der Lieferwagen sei in unmittelbarer Nähe des Konzertsaals geparkt gewesen. Ob es tatsächlich einen Zusammenhang mit dem Konzert gibt oder der Wagen zufällig in der Nähe war, müsse sich allerdings noch zeigen, sagte der Bürgermeister.

Schärfere Sicherheitsvorkehrungen

Im Haus in Alcanar wurden den Medienberichten zufolge auch Papiere, ein Sprengstoffgürtel sowie Material zur Herstellung von Bomben gefunden. Einer der Verdächtigen hatte am Dienstag vor dem Ermittlungsrichter ausgesagt, die Gruppe habe auch grössere Sprengstoffanschläge in Barcelona geplant. Katalonien kündigte am Mittwoch schärfere Sicherheitsvorkehrungen unter anderem an der Kirche Sagrada Familia in Barcelona an.

Ermittler fanden laut Justiz in den Trümmern des Hauses in Alcanar auch ein dschihadistisch geprägtes Schreiben mit den Worten «Ein kurzer Brief der Soldaten des Islamischen Staates auf dem Gebiet von Al-Andalus an die Kreuzfahrer, die Sünder, die Unrechten und die Verdorbenen». Al-Andalus ist der arabische Name der bis ins 15. Jahrhundert von Muslimen beherrschten Gebiete auf der Iberischen Halbinsel.

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