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Jugendliche sind anfällig für Fake News
Aus Tagesschau am Vorabend vom 04.05.2021.
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Studie zur Lesekompetenz Pisa-Studie: Schweizer Teenies können Fake News schlecht erkennen

Fake News oder nicht? 15-Jährige in der Schweiz können dies aufgrund mangelnder Lesekompetenz ungenügend unterscheiden, sagt die neuste Pisa-Studie.

Wie lassen sich Fake News von zuverlässigen Nachrichten unterscheiden? Wie erkenne ich betrügerische Phishing-Mails? Dazu braucht's auch im digitalen Raum Lesefähigkeiten. Bei denen schneiden 15-Jährige in der Schweiz nicht besonders gut ab, wie die heute erschienene PISA-Studie der OECD zeigt. Die Schweiz befindet sich laut der Studie im hinteren Mittelfeld.

Medienkunde: ungenügend

15-Jährige informieren sich vor allem online. Im Schnitt aller untersuchten Länder verbringen sie wöchentlich 35 Stunden mit Onlineinhalten. Umso wichtiger ist es, dass sie deren Zuverlässigkeit richtig einschätzen können.

In Medienkunde erhält die Schweiz jedoch die Note ungenügend. Nur 45 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben 2018 in der Schule gelernt, wie man im Netz vertrauenswürdige Quellen von zweifelhaften unterscheidet.

Die Studie zeigt, dass die Fähigkeit, Fakten von Meinungen zu unterscheiden, auch damit zusammenhängt, ob Schülerinnen und Schüler gelernt haben, wie sie die Glaubwürdigkeit von Informationsquellen einschätzen können.

Am besten schneiden die USA ab, Schweden befindet sich im oberen Mittelfeld, während die Schweiz abgeschlagen im hinteren Drittel zu finden ist. Claudia Schmellentin, Professorin für Deutschdidaktik an der Fachhochschule Nordwestschweiz, gibt die OECD-Studie zu denken.

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Schmellentin: «Im englischen Sprachraum hat fächerübergreifende Sprachförderung Tradition»
Aus Tagesschau am Vorabend vom 04.05.2021.
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«Meine Vermutung ist, dass diese Strategie des kritischen Lesens, die es braucht, um Fakten von Fake News zu unterscheiden, bei uns zu wenig gefördert wird. Wir wissen, dass solche Strategien explizit unterrichtet werden müssen, damit die Schülerinnen und Schüler das auch lernen und später anwenden können.» Das müsse man stärker in den Blick nehmen.

Die Schweiz, aber auch andere deutschsprachige Länder, hätten den Fokus dabei zu wenig auf solche Lesestrategien gelegt. «Im englischen Sprachraum gibt's da eine grössere Tradition.»

Soziale Unterschiede problematisch

Generell erstaunt ist Claudia Schmellentin von den Ergebnissen der Pisa-Studie allerdings nicht. «Die Ergebnisse decken sich mit anderen Pisa-Studien und Schweizer Studien.» Die Schweiz gäbe sich aber ungern mit dem Mittelfeld zufrieden.

Problematisch sind auch die sozialen Unterschiede.
Autor: Claudia Schmellentin Professorin für Deutschdidaktik FHNW

Problematisch seien vor allem aber auch die sozialen Unterschiede: «Wir haben Schülerinnen und Schüler in der Schweiz, die schneiden sehr gut ab. Wir haben aber auch 20-25 Prozent der Schülerschaft, die irgendwie abgehängt ist.» Diese würden wahrscheinlich nicht über genügend Lesekompetenzen verfügen, um am gesellschaftlichen oder beruflichen Fortkommen teilzunehmen.

Auch wenn die Studie mit gewissen Fragezeichen zu versehen ist:

Die Schweiz schneidet schlecht ab, wenn es um die Fähigkeit der 15-Jährigen geht, Fakten von Meinungen zu unterscheiden. Und das ist schlecht für die Demokratie.

Tagesschau; 4.5.21; 19:30 Uhr;

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