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International Terrormiliz IS ermordet 30 äthiopische Christen

Erneut ist ein Internetvideo aufgetaucht, das die Ermordung von Christen durch den IS zeigen soll. Opfer des noch nicht bestätigten Gewaltakts in Libyen sollen dieses Mal äthiopische Christen sein. Die USA verlangen ein politisches Engagement, um Libyen zu befrieden.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat ein Video veröffentlicht, das ihren Angaben zufolge die Ermordung von rund 30 äthiopischen Christen in Libyen zeigt. Diese werden vor ihrer Hinrichtung als «Kreuzritter» bezeichnet, die ausgezogen seien, um Muslime umzubringen.

In dem halbstündigen Internetvideo, dessen Echtheit noch verifiziert werden muss, ist zu sehen, wie mindestens zwölf Männern an einem Strand die Kehlen durchgeschnitten werden. 16 weitere Männer werden in einer wüstenähnlichen Gegend erschossen.

Hinrichtung mit Methode

Der libysche IS-Ableger hatte bereits Mitte Februar ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung von 21 koptischen Christen an einem Strand nahe der Hauptstadt Tripolis zeigen soll. Diese waren zuvor von den Extremisten entführt worden.

Viele Äthiopier kommen auf der Suche nach Arbeit nach Libyen oder machen dort Halt, bevor sie die gefährliche Überfahrt nach Europa wagen. Fast zwei Drittel der 90 Millionen Äthiopier sind Christen. Ähnlich wie die Kopten gehören sie zu den ersten christlichen Gemeinden Afrikas.

IS im Irak zurückgedrängt

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Während sich der IS im Video als mächtig inszeniert, muss er im Norden des Iraks Rückschläge hinnehmen. Die kurdische Peschmerga-Miliz hat die Extremisten bei einer Offensive weiter zurückdrängen können. Laut eigenen Angaben haben sie ein Gebiet von 84 Quadratkilometern erobert und damit die Pufferzone um Kirkuk ausgedehnt.

USA verlangen nach einer politischen Lösung

Die Welt reagierte mit Entsetzen auf die mutmassliche Bluttat des IS. Zunächst brachte die äthiopische Regierung ihre Empörung zum Ausdruck. Sodann verurteilte auch die US-Regierung den Akt scharf als «brutalen Massenmord».

Bernadette Meehan, Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, betonte, dass überall in der Welt die Menschen in ihrer Ablehnung solcher «Barbarei» übereinstimmen würden. Die USA würden an ihrer Seite stehen.

Meehan sagte weiter, dass die Tat «die Dringlichkeit einer politischen Lösung für den Konflikt in Libyen» unterstreiche, damit terroristische Gruppierungen in dem nordafrikanischen Land entschieden bekämpft werden könnten.

Chaos seit Gaddafis Sturz

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos und Gewalt. Verschiedene rivalisierende Milizen kämpfen um die Kontrolle der grösseren Städte und Ölvorkommen.

Die international anerkannte Regierung und das Parlament sind nach Tobruk im Osten des Landes geflohen. Und der IS hat das Machtvakuum genutzt, um sich in Libyen auszubreiten und Anschläge zu verüben. Derzeit verhandeln libysche Konfliktparteien unter UNO-Vermittlung über die Bildung einer Einheitsregierung.

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